WIe die Agentur nun in einer offiziellen Pressemitteilung präzisiert, stehe nicht die Reduzierung von Wettbewerbsbeiträgen im Vordergrund, wie das "Spiegel"-Interview nahelegt, sondern die Akademie. Die die JvM-Reaktion darauf ist, dass der kreative Nachwuchs fehlt und dass die Innovationsfrequenz in der Branche wahnsinnig hoch ist. Man könne also nicht genau so "weitermachen wie bisher".

Die Akademie von Jung von Matt soll sich folgerichtig um "innovative Kommunikation" kümmern,  die besten Talente ausbilden - die Teilnehmer zahlen keine Ausbildungsgebühr - , aber auch die bereits aktiven JvM-Kreativen sowohl weiterbilden als auch als Dozenten einsetzen.  Um dieses Konzept überhaupt finanziell zu ermöglichen, wird es den Award-Verzicht in den ungerade Jahren geben. In den ungeraden wird die JvM-Akademie selbst einen internen Preis ausschreiben. Die Verlautbarung steht unter dem Titel "Kreativ-Reform 2012" (die der Blog Weave komplett abgedruckt hat).

Vor zwei Jahren hatte Kempertrautmann (heute: Thjnk) auf die Teilnahme an Kreativfestivals ein Jahr lang komplett verzichtet; den Gründern André Kemper und Michael Trautmann war es ebenfalls darum gegangen, das Budget in die Entwicklung der Talente und den Online-Ausbau der Agentur zu investieren.

Ist die Absage an Awards wirklich glaubwürdig?, fragt sich Kontakter-Bloggerin Lena Herrmann.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.