TechTäglich:
Startup lässt Gefängnis-Insassen KI trainieren
Wer trainiert die Künstliche Intelligenz mit massiven Datensätzen? Ein finnisches Startup ist dabei mit einem ganz neuen Modell erfolgreich: Metroc rekrutiert Häftlinge – und könnte das künftig auch in Deutschland umsetzen.
Das Wichtigste für eine gut funktionierende KI ist fleißiges Training. Dazu benötigen Firmen reale Menschen. Das finnische Startup Metroc geht dabei einen eigenwilligen Weg: Es setzt Knastis zum Training von Künstlicher Intelligenz ein.
OpenAI ließ ChatGPT unter anderem in Kenia trainieren. Metroc, seit 2019 Anbieter für Bauindustrie-Lösungen, ist in Helsinki (Finnland) ansässig und rekrutiert jetzt aus finnischen Gefängnissen Mitarbeiter fürs KI-Training. Sie füttern die KI mit finnischsprachigen Daten aus Bauunterlagen und Projekt-Details.
Der KI-Knast in Finnland: Die örtlichen Strafvollzugs-Behörden haben laut einem Bericht des Portals Siliconcanals zugestimmt, weil sie sich davon versprechen, dass die ansonsten öde Arbeit im Gefängnis moderner wird. Das werde aber die normalen Gefängnis-Jobs nicht ersetzen.
Bisher wurden in Helsinki, Hämeenlinna, Sukeva und Turku 12 Computer aufgesetzt, auf denen diese Arbeit erledigt wird.
Die KI-Knast-Jobs sind nicht lukrativ. Für die Arbeit gibt es eine geringe Aufwandsentschädigung, die der bei anderen Gefängnis-Arbeiten gleicht. Der Job ist freiwillig. Schichten dauern drei Stunden. Der Lohn: 1,54 Euro pro Stunde.
Die schlechte Bezahlung von Menschen, die KIs trainieren, ist weltweit bekannt. Auch OpenAI zahlt nur um die 2 Euro pro Stunde. Der schmale Lohn bei Metroc verwundert umso mehr, da der Konzern gerade erst 2 Millionen Euro Venture-Kapital eingesammelt hatte.
Das Unternehmen will jetzt die Knast-Idee ausbauen. Wie das Magazin Wired berichtet, ist die Expansion in andere europäische Länder geplant. Und die Trainer sollen auch dort Knast-Insassen sein.
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