TechTäglich:
Google vermöbelt Mitarbeiter: Ein Schreibtisch für Zwei
Neue Pläne bei Google ordnen die Raum- bzw. Schreibtischbelegung neu: Warum diese New-Work-Ausrichtung keine Kleinigkeit ist, wen sie betrifft und was für Google bzw. Alphabet in Zukunft folgen könnte.
Die Weltwirtschaftskrise trifft auch Google bzw. den Alphabet-Konzern, der zuletzt ankündigte, 12.000 Jobs zu kürzen. Niemand muss sich bei einer Marktkapitalisierung von 1,18 Billionen US-Dollar Sorgen um die Firma machen, doch wer weiß, welche Krisenherde sich in Zukunft noch auftun? Google denkt voraus und beginnt mit einem radikalen Sparkurs. Neueste interne Maßnahme: Mitarbeiter müssen sich künftig ihren Schreibtisch mit einer Kollegin oder einem Kollegen teilen. Ab April wird dieses Spar-Projekt umgesetzt. Google nennt es laut dem Portal Techspot "Immobilieneffizienz".
Zum Start werden die Mitarbeiter des Bereichs Google Cloud gemeinsam "vermöbelt". Ein Schreibtisch für Zwei! Das zeigen interne Dokumente, die aktuell geleakt wurden. Keine Kleinigkeit, denn in dieser Abteilung werkeln 25 Prozent aller Google-Mitarbeiter. Die neuen Regeln: Die Mitarbeiter werden abwechselnd montags und mittwochs oder dienstags und donnerstags im Büro sein, damit sie ihren Schreibtisch mit jemand anderem teilen können. Wer an einem Tag im Office erscheint, der ihm nicht zugewiesen wurde, muss nicht den ganzen Tag stehen – aber erhält nicht "seinen" Schreibtisch, sondern einen sogenannten "Überlaufplatz".
Alles ist genauestens festgelegt: "Im Rahmen des Matching-Prozesses werden sie [die Mitarbeiter] sich auf eine grundlegende Schreibtischeinrichtung einigen und Normen mit ihrem Schreibtischpartner und ihren Teams festlegen, um eine positive Erfahrung in der neuen gemeinsamen Umgebung zu gewährleisten." Zunächst wird die neue Schreibtisch-Ordnung in Kirkland/Washington, New York City, San Francisco, Seattle und Sunnyvale/Kalifornien umgesetzt. Sollte jemand seinen Schreibtisch sehr persönlich dekorieren und es zu Streitigkeiten mit dem Mittischinhaber kommen, hat Google vorgesorgt: 200 bis 300 Mitarbeiter werden jeweils zu einer "Schreibtisch"-Nachbarschaft zusammengefasst. Jener Nachbarschaft steht ein Direktor und ein Vizepräsident vor. Gibt es Schreibtischzoff, greifen diese beiden ein. Sie kontrollieren auch die Sauberkeit der Schreibtische.
Außerdem wird von Google eine Buchungsobergrenze für die Anzahl der Räume eingeführt, die für Meetings genutzt werden können. Unterm Strich wolle man mit all diesen Maßnahmen die Anzahl der Immobilien, für die man bezahle, reduzieren: "Unsere Daten zeigen, dass die Cloud-Googler die garantierte persönliche Zusammenarbeit im Büro sowie die Möglichkeit, an einigen Tagen pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten, schätzen", sagte ein Google-Sprecher gegenüber CNBC. "Auf der Grundlage dieses Feedbacks haben wir unser neues Rotationsmodell entwickelt, das das Beste aus der Zeit vor der Pandemie mit der Flexibilität und dem Fokus kombiniert, den wir alle bei der Arbeit von zu Hause aus schätzen gelernt haben, und das uns gleichzeitig eine effizientere Nutzung unserer Räumlichkeiten ermöglicht." Experten werten die Schreibtisch-Cut-Initiative eher als Indiz für künftige weitere Entlassungen bei Google bzw. Alphabet.
Das sind die Themen in TechTäglich am 27.2.2023:
Telekom: Große Geschenke für Kunden
Google vermöbelt Mitarbeiter: Ein Schreibtisch für zwei
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