TechTäglich:
Elon Musk: Chaos-Wochenende bei Twitter
Immer am Vormittag die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Elon Musks irrem "Häufigkeitslimit" und mit keinem Häufigkeitslimit für AirPods-Neuheiten von Apple.
Elon Musk: Chaos-Wochenende bei Twitter
Falls Elon Musk einen Geheimplan hat, um Twitter endgültig an die Wand zu fahren – dann ist er diesem Ziel am Wochenende deutlich nähergekommen. Denn der "Chief Twit" hatte die originelle Idee, dass ein soziales Netzwerk mehr Erfolg hat, wenn es weniger Menschen nutzen, und wenn sie weniger darin lesen. Das freut bestimmt auch Anzeigenkunden. Und so wurde #Häufigkeitslimit oder auch #RateLimit zum Hashtag des Wochenendes. Auch der Klassiker #RIPTwitter entstieg wieder der Gruft. W&V erklärt, warum sich Musk erneut zum "Elmo" gemacht hat, wie ihn seine Nicht-Fans spöttisch nennen.
Was ist das Häufigkeitslimit?
Nachdem es bereits am Freitag zu Störungen gekommen war, führte Twitter am Samstag ein Limit für die Tweets ein, die Nutzerinnen und Nutzer pro Tag lesen dürfen. Elon Musk twitterte die genauen Regeln: "Um dem extremen Ausmaß des Daten-Abgreifens und der Systemmanipulation entgegenzuwirken, haben wir die folgenden vorübergehenden Beschränkungen eingeführt: Verifizierte Konten können maximal 6.000 Beiträge am Tag lesen, unverifizierte Konten 600 Beiträge und neue, nicht verifizierte Konten 300." Später erhöhte er diese Zahlen schrittweise auf 10.000/1.000/500. Die Regelung bezieht sich nicht nur auf angeklickte Beiträge, sondern tatsächlich auf die Tweets, die beim Scrollen durch die Timeline huschen. Einige Nutzer berichten, dass sie das Limit nach wenigen Minuten erreicht haben. Zudem können Tweets vorerst nur von Menschen gelesen werden, die auch bei Twitter registriert sind.
Was steckt hinter den neuen Regeln?
Musk hatte am Freitag getwittert, dass "mehrere Hundert Organisationen (vielleicht auch mehr) Twitter-Daten extrem aggressiv abgegriffen haben, so dass die Nutzererfahrung beeinträchtigt wurde. Was sollten wir tun, um das zu stoppen? Ich bin für alle Ideen offen." Das "Häufigkeitslimit" war dann seine Notlösung. Datenexperten vermuten aber, dass sich Twitter wegen seiner Softwareprobleme ungewollt quasi selbst angreift und mit jedem Zugriff Hunderte von Anfragen an seine Server verursacht. Der Fehler lag und liegt offenbar in der Web-App von Twitter, der Fachbegriff dafür lautet "Self-DDOS". Möglicherweise fliegt Musk wegen des dramatischen Personalabbaus gerade seine eigene Technik um die Ohren.
Wie hat die Twitter-Community reagiert?
Die Reaktionen schwankten am Wochenende zwischen Fassungslosigkeit und Galgenhumor. Nutzer tauschten Tipps aus, wie sich das Häufigkeitslimit umgehen lässt – Twitters eigener Dienst Tweetdeck scheint ohne Begrenzung zu funktionieren. Yoel Roth, Ex-Sicherheitschef von Twitter, wurde mit seiner Erklärung für Musks Chaos-Wochenende vielfach zitiert: "Sie haben die Seite komplett kaputtgemacht, indem sie im Ratenbegrenzer herumgepfuscht haben. Das ist wahrscheinlich der einfachste Weg, um Twitter zu zerstören." Am Ende bleibt nur der gute Rat eines Musk-Parodie-Accounts: "Alternativen zu Twitter, wenn Sie das Häufigkeitslimit überschritten haben: Einen Spaziergang machen, Sex haben oder persönlich mit einem anderen Menschen sprechen. Das ist alles simpel, funktioniert aber sehr gut."
Das sind die Themen von TechTäglich am 3. Juli 2023:
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