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#klarnaschulden: Absurde TikTok-Challenge im Trend
Mit Schulden prahlen? Bei den bisweilen absurden TikTok-Challenges ist alles möglich. Wieso das nicht ganz ungefährlich ist und wie die EU gegen die Schuldenberge durch Ratenkauf angehen will.
Zugegeben: Verführerisch ist es schon, über Anbieter wie Klarna einzukaufen - die Rechnung muss man schließlich nicht gleich begleichen, sondern ganz bequem nach vier Wochen oder (noch schöner!) auf Raten. Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – sind Schulden hier schnell angehäuft. Das zeigt auch eine TikTok-Challenge, die seit einigen Wochen auf der Plattform Kreise zieht.
Unter dem Hashtag #klarnaschulden wetteifern TikTok-Nutzer, wer den größeren Schuldenberg bei dem schwedischen Zahlungsanbieter angehäuft hat. Und dabei handelt es sich nicht um läppische Beträge im niedrigen zweistelligen Bereich, wenn man mal ausnahmsweise beim Sommersale des Fashion-Discounters zugeschlagen hat:
Mit einem schon fast sarkastisch anmutenden "Ups " wird auf diesen Post reagiert, auf dem ein offener Klarna-Betrag von über 21.000 Euro angezeigt wird, gefolgt von dem Kommentar "Inkasso ruft öfter an als meine Mutter". Unklar ist, bei wie vielen Postings es sich tatsächlich um Screenshots der Klarna-Plattform handelt und wie viele Nutzer mit Fakes auf den Trend-Hashtag aufspringen.
Sicher ist: Von Einsicht über die (vermeintlich) gemachten Schulden ist in vielen der seit dem Sommer auf TikTok populären Mini-Videos wenig zu spüren – mehr von Stolz und Trotz. Obwohl das lippensynchronisierte "Ich hab gar nichts gemacht" dieser Nutzerin geradezu ironisch daherkommt:
"Ich zahle einfach später, was soll mir schon passieren?" Dass diese Einstellung nicht zum schuldenfreien Leben beiträgt, ist immerhin auch auf TikTok angekommen, weshalb sich auf der Plattform schnell eine Gegenbewegung formiert hat, die in geduldiger Erklärbär-Manier über Gefahren und mögliche Gegenmaßnahmen aufklärt:
Und während so mancher TikToker Tipps gegen die Shoppingsucht gibt geben andere Hinweise über den Gang zum Schuldnerberater, um sich bei der Problematik helfen zu lassen. Auch der effizienteste Trick "Erst bestellen, wenn man es sich leisten kann" ist darunter.
EU will auch bei kleineren Krediten Bonitätsprüfung durchsetzen
Der Kauf auf Raten, der häufig den Weg in hohe Schuldenberge ebnet, wird sicherlich auch in Zukunft niemandem verwehrt bleiben. Immerhin hat auch die EU das Risiko erkannt und will künftig auch bei kleineren Krediten eine Bonitätsprüfung durchsetzen. Erst Mitte September begannen in Brüssel Debatten zwischen Parlament, Kommission und Europäischen Rat – an deren Ende soll eine neue Verbraucherkreditrichtlinie stehen, die auch bei Minikrediten bis 200 Euro und bei "Buy now, pay later"-Anbietern wie Klarna, Paypal, Afterpay und Co. greifen soll.
Leider hat diese sicherlich gute Idee ihre Tücken: Die Richtlinie ist rechtlich nicht bindend, sondern muss von den Mitgliedsstaaten erst in entsprechende Gesetze gegossen werden. Zudem gibt es Ausnahmen, die die zahlungsunfähige Crowd auf TikTok noch länger über ihr finanzielles Unglück "flexen" lassen wird: So soll es ausgerechnet beim Ratenkauf von "internetfähigen Geräten" auch künftig keine Bonitätsprüfung geben.
Klarna: "Kreditwürdigkeitsprüfung bei jeder Transaktion"
Klarna verweist gegenüber W&V auf die Vorbeugung von Schulden durch die Kreditwürdigkeitsprüfung bei jeder Transaktion. So führe Klarna bereits heute bei jedem Kauf eine strenge Prüfung durch, damit Kredite lediglich an diejenigen vergeben würden, die sie auch zurückzahlen könnten. Um eine Anhäufung von Schulden zu verhindern, schränke die Plattform den Zugang zu seinen Dienstleistungen zudem nach verpassten Zahlungen ein.
Wie funktioniert eigentlich Werbung auf Twitch? Einen schnellen Überblick über die Möglichkeiten für Werbung auf der Plattform für Gamer & Co. bietet die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema.
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