Ob Hose oder Rock:
Virgin Atlantic macht seine Uniform-Vorschriften Gender-unabhängig
Virgin Atlantic verpasst seinem Dresscode einen modernen Anstrich: Das Personal der Fluglinie darf ab sofort frei wählen, welche Uniform es tragen möchte - unabhängig von der Geschlechteridentität.
Die Luftfahrtbranche hat einen der strengsten Dresscodes für das Personal. Selbst, wenn Make-up oder Frisur nicht exakt vorgeschrieben sind, wie bei vielen Fluglinien der Fall, kommt jede mit einer festen Uniform für seine Mitarbeiter daher. Diese sind in der Regel traditioneller Natur: Zweiteiler mit Hosen für die Herren, Kostüm mit Rock für die Damen. Dies war auch bei Richard Bransons Fluglinie Virgin Atlantic der Fall, die sich mit von Vivienne Westwood designten Uniformen vor einigen Jahren ein besonders modisches Image verpasst hatte.
Das ändert sich nun, wie Virgin Atlantic mit einem neuen Werbevideo auf Twitter bekanntgab. Ab sofort darf jedes Mitglied des Boden- und Bordpersonals frei wählen, welche der Uniformen es tragen möchte, und zwar unabhängig vom zugewiesenen Geschlecht oder Geschlechteridentität.
"Wir haben unsere Uniform-Vorschriften geändert, damit unsere Crew, Piloten und Mitarbeiter:innen am Boden frei wählen können, welche unserer ikonischen Uniformen von Vivienne Westwood sie am besten repräsentiert", schreibt Virgin Atlantic zu dem Clip. Das Video, das zeigt, wie dies aussehen könnte, gleicht einer Modenschau, in der jede Person nach persönlicher Vorliebe und unabhängig von äußeren Geschlechtsmerkmalen die roten und burgunderfarbenen Uniformen mit Hose oder mit Rock modelt. Inszeniert wurde es von Michelle Visage, Jurorin bei der Dragqueen-Show "Ru Paul's Drag Race".
Namensschilder informieren über die Personalpronomen
Stark polarisierende Reaktion auf das Video einschließlich Boykott-Ankündigungen machen wenig Hoffnung, dass die bislang einzigartige Neuerung bei allen Kunden gut ankommen könnte. Doch Virgin Atlantic sei es wichtig, die Vielfalt seines Personals widerzuspiegeln, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Deswegen geht mit der Regeländerung bei den Uniformen eine weitere Neuerung einher: Die Namensschilder sollen künftig die bevorzugten Personalpronomen des jeweiligen Crew-Mitglieds nennen, damit es von Kund:innen damit angesprochen werden kann. "Es ist wichtig, dass wir unseren Menschen ermöglichen, ihre Individualität und ihr wahres Ich bei der Arbeit ausleben zu dürfen", zitiert "The Guardian" Juha Järvinen, Chief Commercial Officer bei Virgin Atlantic.
Auch interne Maßnahmen sollen dies sicherstellen. Man wolle verpflichtende Inklusionskurse für das Personal einführen, um Diskriminierung vorzubeugen, wie das Unternehmen weiter ausführt. In Regionen wie in der Karibik, wo diese besonders oft zum Problem wird, sollen neue Initiativen und Aufklärung die Mitarbeiter zusätzlich schützen.
Sichtbare Tattoos und Make-up-freier Look sind bereits erlaubt
Virgin Atlantic hatte seine einst sehr strikten Dresscodes bereits zuvor gelockert. Im Frühjahr hat das Unternehmen sein Verbot sichtbarer Tattoos gelockert. 2019 erlaubte es seinen Mitarbeiterinnen erstmals, auf Make-up zu verzichten, wenn sie das wünschten und stellte ihnen damals bereits Hosen als Teil der Uniform zur Verfügung.
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