Nach heftiger Kritik:
Instagram sperrt den Account von Pornhub
Instagram hat sich der wachsenden Kritik gebeugt und die Pornografie-Plattform Pornhub trotz enormer Reichweiter gesperrt. Ob die Sperre temporär oder endgültig ist, steht bislang nicht fest.
Rund 13,1 Millionen Follower und 6.200 Posts konnte Pornhub auf Instagram bis vor wenigen Tagen vorweisen. Damit ist nun erstmal Schluss: Die Social-Media-Plattform hat das Konto der Pornografie-Plattform gesperrt.
Ob diese Entscheidung permanent ist, ist ebenso wenig bekannt wie die Gründe für die Sperre - Instagrams Mutterkonzern Meta hat sich nicht zu dem Thema geäußert. Medienberichten zufolge haben zahlreiche Beschwerden Betroffener zu dem Bann geführt, denn die Plattform ist wegen seiner Inhalte höchst umstritten. Das Pornhub-Konto ist über das Wochenende kommentarlos von Instagram verschwunden, wie unter anderem Laila Mickelwait, CEO des Justice Defense Fund, über Social Media mitteilte.
Pornhub soll von Sexhandel und Kinderpornografie profitieren
Mickelwait gehört seit Langem zu den schärfsten Kritikern von Pornhub. Mit ihrer "Traffickinghub"-Bewegung zeigt sie auf, dass die Plattform von Sexhandel, Kinderpornografie und Darstellung von Vergewaltigung profitiere. Dass dies nun nicht mehr auf einer der beliebtesten Social-Media-Apps beworben werden kann, begrüßt Mickelwait. "Instagram hat die richtige Entscheidung getroffen, indem es seine Verbindungen zu Pornhub gekappt hat", sagte sie der "New York Daily News".
Sie hob weitere Unternehmen hervor, die sich vor Kurzem entschlossen hatten, nicht mehr mit der Porno-Plattform zu kooperieren, darunter Visa oder Mastercard, die vor einem Monat ihre Zusammenarbeit mit Trafficjunky, der Werbetochter von Pornhubs Mutterkonzern Mindgeek, beendet hatten. Auch Paypal hat die Zahlungen für die Plattform gekappt. Zuvor hatte Visa laut "Variety" juristischen Ärger gehabt, da es Mindgeek die Monetarisierung illegaler pornografischer Inhalte ermöglicht haben soll.
Apell an andere Unternehmen und Plattformen zur Pornhub-Sperre
Nun appellierte Mickelwait an Internetdienste wie Google-Suche, Google Cloud, Amazon Web Services, Microsoft Azure oder Reflected Networks, es diesen Unternehmen gleichzutun. "Man sollte nicht vergessen, dass es in den USA illegal ist, von Sexhandel-Unternehmungen zu profitieren", betonte sie.
Auf Instagram hatte Pornhub zwar keine pornografischen Inhalte gezeigt, diese jedoch beworben. Zudem seien mit "Mein nächstes Karriereziel" betitelten Videos junge Menschen ermuntert worden sein, Porno-Darsteller zu werden, wie Dawn Hawkins, CEO des National Center on Sexual Exploitation, erklärt. In einem Statement der Organisation lobte auch sie Instagram für die Sperre: "Instagram hat sich mutig dazu entschlossen, nicht länger mit Pornhub zusammenzuarbeiten, und es wird Zeit, dass alle Unternehmen es ihnen gleichtun."
Auf Twitter ist Pornhub bislang weiterhin aktiv und kann dort rund 3,4 Millionen Follower vorweisen. Auf Youtube bringt es Pornhub mit jugendfreien Videos und Werbeinhalten auf mehr als 880.000 Abonnenten.
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