
TechTäglich:
Umweltsünde! Tech-Riesen zerstören sinnlos Speichermedien
Experten lehnen sich gegen Umweltsünden von großen Tech-Unternehmen wie Amazon, Google und Co. auf: Aus Angst vor Datenverlusten wegen veralteter Technik landen jedes Jahr Millionen wiederverwendbarer Speichermedien im Schredder.

Foto: Pixabay
Ab in den Schredder! Tech-Firmen weltweit schädigen die Umwelt in einem Bereich, der bisher kaum in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Die Financial Times (Paywall) berichtet, die Unternehmen würden jedes Jahr Millionen von wiederverwendbaren Speichermedien zerstören. Dahinter stecke die Angst vor Datenverlusten wegen veralteter Technik.
Dabei sagen Experten, die Daten könnten sicher gelöscht werden, der Speicherplatz könne dann verkauft und wiederverwendet werden, statt die Umwelt zu schädigen.
Zu den großen Verschwendern sollen Amazon, Microsoft, Google, aber auch Banken, Behörden und Polizeistellen gehören. Dort werfe man seine Speichermedien alle vier bis fünf Jahre in den Schredder. "Mehrere zehn Millionen Speichergeräte" würden auf diese Weise entsorgt und zu Elektroschrott, der den Energieverbrauch erhöhe und kompliziert zu recyceln sei. Bei der Herstellung neuer Speichermedien werde aber deutlich mehr Kohlenstoff ausgestoßen als beim Umrüsten auf neue Hardware.
Noch schlimmer sei es, "dass verloren gegangene Materialien wie Seltenerdmetalle erneut abgebaut werden müssen, was möglicherweise zur Verwendung von Konfliktmaterialien beiträgt". Forscher raten, das regelmäßige Schreddern zu überdenken. Das Risiko, "dass böswillige Akteure Daten aus gebrauchten Speichern mit forensischer Software wiederherstellen werden, ist wahrscheinlich minimal."
Google und Microsoft haben zumindest ein wenig eingelenkt. Beide Firmen nutzen jetzt einige generalüberholte Server. Auf das standardmäßige Schreddern wollen sie aber weiter nicht verzichten. Aus Angst vor teuren Datenschutzklagen…
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