Nutzerwanderungen untersucht:
Twitter: Kaum jemand wechselt zu Mastodon
Eine "Muskenflucht" von Elon Musks Twitter zur deutschen Alternative Mastodon findet bisher offenbar nicht statt. Die Zahlen sind eher homöopathisch. Und auch die Anzahl der Posts bei Twitter bleibt in etwa auf dem gleichen Niveau.
"Die Berichte über meinen Tod sind stark übertrieben." Was Mark Twain 1897 geschrieben hat, gilt offenbar auch für Twitter unter Elon Musk. Die OpenSource-Alternative Mastodon aus Deutschland gewinnt zwar spürbar Nutzer dazu. Aber zur "Muskenflucht" von Twitter, die einige Experten vorhergesagt hatten, ist es bisher nicht gekommen. Dazu gibt es nun erstmals konkrete Zahlen. Die Wissenschaftler Gareth Tyson von der Hong Kong University of Science and Technology sowie Bin Zia und Ignacio Castro von der Queen Mary University of London haben die Nutzerwanderungen der letzten Wochen untersucht.
Nur 1,6 Prozent sind wirklich weg
In ihrem Bericht für den NewScientist schreiben sie: "Die meisten Leute, die damit gedroht haben, Twitter für Mastodon zu verlassen, haben es nicht getan. Von den mehr als 140.000 Twitter-Nutzern, die ihren Wechsel zu Mastodon angekündigt haben, haben nur 1,6 Prozent die Social-Media-Plattform von Elon Musk tatsächlich verlassen." Und auch die Anzahl der Posts bei Twitter bleibt in etwa auf dem gleichen Niveau. Wie der Standard berichtet, haben die Forscher 1,9 Millionen Tweets mit Hashtags wie #RIPTwitter oder #ByeByeTwitter untersucht – und geprüft, wie viele dieser Nutzer nun ein Mastodon-Konto in ihrem Twitter-Profil verlinkt haben.
Neues Tool für den Umzug
Ergebnis waren die genannten 140.000 Twitter-User, von denen aber nur 1,6 Prozent ihr Konto beim Musk-Netzwerk wirklich stillgelegt oder gelöscht haben. Die Forscher vermuten, dass diese Nutzer das Mastodon-Konto nur vorsichtshalber eröffnet haben, falls Twitter endgültig den Bach runtergeht – und um zu verhindern, dass jemand anderes bei Mastodon ihren gewohnten Benutzernamen kapert. Immerhin soll der Wechsel zum deutschen Netzwerk nun leichter funktionieren. Ein neues Tool namens "Movetodon" macht es einfacher, auf Mastodon seine bisherigen Twitter-Kontakte zu finden.
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