TechTäglich:
Gottesdienste gratis auf dem Tablet serviert
Mit "God is a DJ" landete die Band Faithless einst einen großen Hit. God ist aber auch ein Streaming-King. In den Niederlanden schon lange – und bald auch in Deutschland? Eine deutsche Plattform macht es im Winter möglich.
Viele Kirchen sind im Winter unbeheizt. Die Energiekrise trifft Gläubige, verhindert, dass viele ältere Menschen die Kirche besuchen. Die Zahl der Kirchgänger schrumpft. Streaming schafft Abhilfe. unsergottesdienst.de ist eine Plattform für Online-Gottesdienste. Betrieben wird sie von der deutschen Firma Amos IT, die in Magdeburg und Wittenberge ihren Sitz hat. Zwei der Berater von Amos IT sind Theologen.
Angesichts der Energiekrise ermöglicht es das Unternehmen Kirchen nun, Gottesdienste live im Web zu übertragen. Kirchen aller Konfessionen können sich bis 28. Februar 2023 anmelden und teilnehmen. Gottesdienste werden dann in Full-HD 1080p ins Web gestreamt. Kirchlicher Datenschutz und die Einhaltung der DSVGO sind laut Amos gewährleistet.
Im Winterzeitraum erlaubt Amos unlimitierte Zugriffe für Zuschauerinnen und Zuschauer. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Gestreamt werden kann nicht nur ins heimische Wohnzimmer, sondern auch in Pflegeheime und Krankenhäuser. Ein eigener Mediaplayer, der auf Websites von Seniorenheimen, Kliniken etc. integriert werden kann, steht dazu bereit. Die Streams sind auch App- und Smart-TV-tauglich. So werden sie auf Smartphones und (quasi) auf dem Tablet serviert. PS: Sogar übers Telefon lassen sich Gottesdienste übertragen.
Zur Motivation erklärt Wytze Kempenaar, Gründer und Geschäftsführer von Amos IT: "Wenn die Energiekrise Kirchengemeinden zwingt, beim Heizen zu sparen, dürfen die Gläubigen nicht darunter leiden." Das Potenzial ist da: Allein die evangelischen Kirchen in Deutschland veranstalteten in 2019 an Heiligabend 37.000 Gottesdienste. 7,8 Millionen Menschen nahmen teil. In den Niederlanden sind Kirchenstreams längst ein Hit: Dort schauten bereits Weihnachten 2021 bis zu einer Million Gläubige online bei Gottesdiensten zu.
Das sind die Themen in TechTäglich am 6.12.2022:
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
Kennst du eigentlich schon unser KI-Update? Einmal pro Woche die wichtigsten Veränderungen zu KI im Marketing. Einordnung, Strategie, News, direkt in dein Postfach.
Wie funktioniert eigentlich Tiktok? Einen schnellen und umfassenden Überblick gibt dir die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Tiktok.