Nach sieben Jahren:
Vermarktungschef Schwecke verlässt Springer im "friendly disagreement"
Weiter Unruhe bei Axel Springer: Nach dem Wirbel um Julian Reichelt im vergangenen Jahr, richtet sich das Unternehmen neu aus, unter anderem sollen die Marken Bild und Welt stärker getrennt werden. Vermarktungschef Carsten Schwecke wird dann nicht mehr dabei sein.
Für eine überraschende Ankündigung sorgte Carsten Schwecke am 23. November 2023 auf Linkedin: Über sieben Jahre war er in der Vermarktung von Axel Springer tätig, unter anderem als CEO der Media Impact und der neugegründeten Einheit Axel Springer All Media (ASAM), in der alle werbemarktnahen Geschäftsfelder im Segment News Media National gebündelt werden. Zum 1. Februar nun gibt er beide Posten auf. Wohin es geht, oder ob er überhaupt schon neue Pläne hat, verrät Schwecke nicht. Auch nicht die Gründe für seinen überraschenden Austritt. Die Floskel, der Schritt erfolge im besten "friendly disagreement", lässt jedoch darauf schließen, dass es zuletzt nicht immer harmonisch im Hause Springer zuging.
"Man muss loslassen, um neu loslegen zu können. Kalt lässt das trotzdem nicht, denn es endet nun mal ein Lebensabschnitt", so Schwecke weiter in seinem Post auf Linkiedin. "Zuallererst sind es immer Menschen, die mit Menschen Dinge wagen, ausprobieren, Erfolge feiern und gemeinsam aus dem lernen, was anders lief als gedacht." Es folgen Danksagungen und eine Aufzählung von Erfolgen der vergangenen Jahre, wie der Ausbau der Axel Springer Brand Studios, die Kooperation mit der Ad Alliance oder die Gründung der Digital Ad Group. Schwecke gilt als einer der besten Vermarkter in Deutschland und ist ein gefragter Redner.
Bild und Welt künftig als getrennte Marken
Ob es schon eine:n Nachfolger:in gibt, geht aus dem Post nicht hervor, die Ankündigung erfolgt aber in derselben Woche, in der bekannt wurde, dass News-Media-Vorstand Ulrike Handel den Springer-Konzern verlassen wird und der Springer-Vorstand das Unternehmen neu strukturieren möchte.
Ziel der im Juli 2020 gegründeten ASAM war es, die Umfelder der journalistischen Marken wie "Bild", "Welt" und "Business Insider" mit kreativen Vermarktungsideen und moderner Technologie gattungsübergreifend zu verknüpfen und werbetreibenden Kunden dadurch adäquate Kommunikationslösungen anzubieten. Künftig aber sollen die Marken "Bild" und "Welt" als eigenständige Einheiten mit eigenen CEOs gesteuert werden - und mit eigenen Vermarktungschefs. So steht bereits fest, dass die Geschäfte der Bild künftig von Claudius Senst und Christoph Eck-Schmidt geleitet werden. Bonial-CEO ("Kauf da") Eck-Schmidt wird dabei die gesamte Vermarktung der Gruppe übernehmen. Die Rückkehr zu einer dezentralen Vermarktungsstrategie könnte demnach auch Konsequenzen für di Asam bedeuten und zu dem "friendly disagreement" geführt haben.
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