Homeoffice: Deutschland leicht über Durchschnitt

Bei der Verbreitung von Homeoffice lag Deutschland im vergangenen Jahr leicht über dem Durchschnitt der EU-Länder, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Fast ein Viertel der Erwerbstätigen (24,8 Prozent) hierzulande erledigte 2021 den Job zumindest gelegentlich von zu Hause - laut der Wiesbadener Behörde ein Rekord. Der Homeoffice-Schnitt in der EU liege bei 24,2 Prozent.

Corona-Maßnahmen wie die Homeoffice-Pflicht hätten dazu geführt, dass sich der Anteil zum Vor-Corona-Niveau 2019 (12,8 Prozent) fast verdoppelt habe. Für zehn Prozent der Berufstätigen waren die eigenen vier Wände im vergangenen Jahr an jedem Arbeitstag das Büro, hieß es. Während IT-Beschäftigte zu gut drei Vierteln im Homeoffice arbeiteten, konnten in Gesundheitswesen die wenigsten Beschäftigten ihre Arbeit von zu Hause machen (5,4 Prozent).

Spitzenreiter beim Homeoffice-Anteil in der EU waren den Berechnungen nach die Niederlande (54 Prozent), Schweden (46,5) und Luxemburg (45,4). In Bulgarien (6,5 Prozent), Rumänien (6,6) und Zypern (12,6) waren dagegen nur wenige Erwerbstätige von zu Hause aus tätig.

Homeoffice-Anteil sinkt wieder

Mit dem Ende der Pflicht für Arbeitgeber, Homeoffice anzubieten, sind in Deutschland viele Menschen an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Im April sank der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teils von zu Hause arbeiteten, auf 24,9 Prozent, wie das Ifo-Institut jüngst berechnet hat. Im März waren es demnach 27,6 Prozent. Die Homeoffice-Nutzung bleibe auch nach Abschaffung der Pflicht am 20. März hoch, sagte Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. "Offenbar haben sich viele Unternehmen dauerhaft auf flexiblere Modelle eingestellt."

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erklärte, damit das Homeoffice eine Erfolgsstory bleibe, müsse der Staat einen klugen Rahmen setzen. Er solle auf die Bedürfnisse von Erwerbstätigen ebenso wie von Arbeitgebern eingehen. Ein Rechtsanspruch auf Homeoffice aber "wäre nicht zielführend, im schlimmsten Fall sogar schädlich". Veränderung müsse aus Überzeugung geschehen, nicht aus Zwang. (dpa/st)

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