Kündigungswelle:
Bei Facebook müssen 11.000 Mitarbeitende gehen
Für Meta läuft es allen Skandalen und Krisen zum Trotz rund. Doch zuletzt häufen sich wieder Probleme - während Konzernchef Zuckerberg sein teures Metaverse-Projekt vorantreibt. Jetzt müssen tausende Beschäftigte gehen.
Nicht nur bei Twitter müssen massenweise Beschäftigte gehen, seitdem Elon Musk das Ruder übernommen hat, auch im Menlo Park wird es bald viel leerer: Wie Meta am Mittwoch den 9. November 2022 mitteilte, entlässt der Facebook-Konzern rund 11.000 Mitarbeitende. Das seien etwa 13 Prozent der Belegschaft. Es handelt sich um den größten Stellenabbau der Unternehmensgeschichte. Facebook hatte zuletzt gut 87 000 Mitarbeitende. Der Ankündigung gingen Spekulationen des Wall Street Journals am Montag voraus.
Zuckerberg verwies darauf, dass er den Online-Boom am Anfang der Corona-Pandemie überschätzt und daher die Investitionen hochgeschraubt habe. Nun aber sei das Online-Geschäft zu früheren Trends zurückgekehrt - und zudem lasteten die schwächelnde Konjunktur und verstärkte Konkurrenz auf den Erlösen. Er übernehme die Verantwortung für die Entscheidungen und ihre Folgen.
Das Metaverse verschlingt immer mehr Geld
Meta hat das Problem, dass das Kerngeschäft mit Werbung in Online-Diensten wie Facebook und Instagram weniger Einnahmen als bisher abwirft. Zugleich verschlingt die von Gründer und Chef Mark Zuckerberg vorangetriebene Entwicklung virtueller Welten unter dem Schlagwort Metaverse immer mehr Geld. Zuckerberg hatte zuletzt bereits angekündigt, dass die Beschäftigtenzahl bei Meta vorerst nicht mehr wachsen und im kommenden Jahr auch schrumpfen könne, weil sich der Konzern auf weniger Bereiche konzentrieren werde.
Allein im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality Labs, in der am Metaverse gearbeitet wird, einen operativen Verlust von knapp 3,7 Milliarden Dollar (aktuell 3,67 Milliarden Euro). Seit Jahresbeginn sammelte sich ein Fehlbetrag von 9,4 Milliarden Dollar an - bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar in dem Bereich. Und Zuckerberg kündigte an, dass die Verluste der Reality Labs im kommenden Jahr noch "erheblich wachsen" würden.
Der Umsatzrückgang beschleunigte sich. Meta sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden betroffen, die angesichts hoher Inflation und Konjunktursorgen weniger Geld für Online-Anzeigen ausgeben. Die Erlöse von Meta fielen im Jahresvergleich um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn um 52 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Dollar ein. Der Aktienkurs ist seit Monaten unter Druck, weil Anleger die Metaverse-Investitionen zu hoch finden. (rom mit dpa)
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