Umbau:
So stellt sich die ARD für die Zukunft auf
Nach einer zweitätigen Sitzung haben die Intendantinnen und Intendanten des öffentlich-rechtlichen Senderverbundes konkrete Entscheidungen zum Umbau der ARD getroffen.
Die ARD will sich stärker an das veränderte Nutzungsverhalten des Publikums anpassen. Dafür rückt sie in der täglichen Arbeit enger zusammen, teilt noch mehr Aufgaben und orientiert ihre Programmangebote an den Medien-Bedürfnissen einer zunehmend digitalen Welt. Im Zentrum sollen hochwertiger Journalismus, beste Unterhaltung und regional verankerte Informationen aus der Heimat der Menschen in Deutschland stehen.
"Die Chefinnen und Chefs von neun starken und eigenständigen ARD Medienhäusern haben sich entschlossen hinter einer gemeinsamen Idee versammelt: Wir rücken enger zusammen und stärken das A in ARD – die Arbeitsgemeinschaft. Wir formen die ARD der Zukunft – für alle Menschen in Deutschland, die von uns zu Recht exzellente und effiziente Arbeit erwarten", so der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke.
Die ARD will unter anderem die regionale Verwurzelung mit einem regional verankerten Inhalte-Netzwerk weiterentwickeln. Dafür soll es verstärkt gemeinsame Programmstrecken oder Kooperationen geben. Außerdem sollen Kompetenzen stärker gebündelt werden. Die Intendantinnen und Intendanten haben beschlossen, bei den drei Themenfeldern Klima, Verbraucher und Gesundheit die Ressourcen in jeweils einem Kompetenzcenter zu fokussieren. Dort werden künftig zentralisiert lineare und digitale Angebote produziert, die von den Landesrundfunkanstalten übernommen werden können. Bei Kompetenzcentern liegt der Schwerpunkt auf überregionaler Berichterstattung. Welche Medienhäuser in der ARD sich wie stark in den Kompetenzcentern einbringen, entscheidet die ARD noch in diesem Jahr. Der Start der Kompetenzcenter ist für bereits 2024 geplant.
Eine vernetzte Gemeinschaftsredaktion stärkt künftig die Wahrnehmbarkeit des traditionellen öffentlich-rechtlichen Genres Hörspiel. Auch die neue Hörspiel-Gemeinschaftsredaktion soll bereits im ersten Halbjahr 2024 die Arbeit aufnehmen.
Ein Kern des Umbaus ist auch der Ausbau der digitalen Angebote. Für sie erwirtschaftet die ARD rund 250 Millionen Euro in der kommenden Beitragsperiode 2025 bis 2028. Ziel ist, auch im Sinne der Generationengerechtigkeit, vor allem jüngere Menschen, die lineare Verbreitungswege wenig oder gar nicht nutzen, mit den Inhalten der ARD zu erreichen. So will die ARD den gesetzlichen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiter in der linearen und künftig noch stärker in der digitalen Welt erfüllen.
Im Hörfunk ist intensive Kooperation schon heute Praxis. Insbesondere bei den Infowellen wird über die ARD-Auslandsstudios, das ARD-Hauptstadtstudio, die ARD-Sportberichterstattung. In einen neuen Inhalte-Pool bringen die ARD Medienhäuser Beiträge, Reportagen und Sendungen ein, die dann allen zur Nutzung zur Verfügung stehen. Nach der Grundsatzentscheidung werden die Modelle nun weiter ausgearbeitet und praktisch umgesetzt.
In den Dritten Programmen, den eigenen TV-Programmen der ARD Medienhäuser, wird es ebenfalls definierte inhaltliche Kooperationen und Pool-Lösungen geben. So werden im ersten Schritt Beiträge für Gesundheits- und Verbraucher-Magazine künftig vorrangig im jeweiligen Kompetenzcenter produziert und den ARD Medienhäusern zur Verfügung gestellt. Nach den Grundsatzbeschlüssen von Stuttgart wird nun die konkrete Umsetzung gemeinsam erarbeitet.
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