Umstrukturierung:
Medienkonzern Axel Springer erweitert den Vorstand
Axel Springer will im US-Mediengeschäft stärker wachsen und untermauert das mit der Präsenz eines Vorstandsmitglieds in den USA. Das Gremium strukturiert sich zudem neu - und wird wieder größer.
Der Medienkonzern Axel Springer erweitert seinen Vorstand von vier auf fünf Mitglieder. Neu in das Gremium kommen die Managerin Ulrike Handel (50) zum 1. Mai als Verantwortliche für das nationale Mediengeschäft mit den Marken "Bild" und "Welt" sowie Niddal Salah-Eldin (36) zum 1. Juli für den neuen Bereich "Talent & Culture", wie der Medienkonzern am Samstagabend in Berlin mitteilte. Salah-Eldin ist derzeit bei Springer in führender Funktion für die hauseigene Akademie, die die Ausbildung von Journalisten und Tech-Talenten verzahnt, zuständig und war zuvor von 2019 bis 2021 stellvertretende dpa-Chefredakteurin.
Das bisherige Vorstandsmitglied Stephanie Caspar (48), zuständig für das Segment Internet-Rubrikengeschäfte, verlässt zugleich das Unternehmen zum 31. Juli "im besten gegenseitigen Einvernehmen", wie es weiter von Springer hieß. Das Medienmagazin "Medieninsider" hatte zuerst berichtet. Das Rubriken-Geschäftsressort soll nach einem möglichen Börsengang des Online-Stellenbörsen-Portals StepStone neu zugeschnitten werden.
Döpfner bleibt Vorsitzender
Mit den neuen Mitgliedern besteht der Vorstand dann neben dem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner (59) zudem weiterhin aus Jan Bayer (51), der zum 1. Juli als Stellvertreter ernannt wird und das US-Geschäft vorantreiben soll, und Julian Deutz (54), der den Bereich Finanzen und Personal verantwortet.
Der Aufsichtsratsvorsitzende von Springer, Ralph Büchi, sagte laut Mitteilung: "Mit der Erweiterung des Vorstands kann Axel Springer den erfolgreichen Wachstumskurs nach den letzten Akquisitionen in den USA gestärkt fortsetzen." Springer-Chef Döpfner ergänzte: "Ich freue mich auf die nächste Entwicklungsphase des Unternehmens mit einem erweiterten und verjüngten Vorstand."
Unlängst war bekanntgeworden, dass Springer nach dem Kauf von US-Medienmarken, darunter die wichtige Marke "Politico", mit einem Umbau im Vorstand seinen Fokus auf die USA richtet. Den Deal im Oktober 2021 nannte Springer seine größte Unternehmensübernahme der Firmengeschichte. Bayer wird ab Sommer für mindestens ein Jahr in den USA tätig sein. Er war bislang für alle Medienmarken – international wie national - zuständig.
Springer will in seinen digitalen Geschäften schneller wachsen und war dazu 2019 eine strategische Partnerschaft mit dem US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) eingegangen. Springer mit Hauptsitz in Berlin und weltweit rund 16 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zog sich zudem 2020 von der Börse zurück.
Umbau bei "Talent & Culture"
Teile des neu geschaffenen Vorstandsbereichs "Talent & Culture", der künftig von Salah-Eldin verantwortet wird, waren bislang in Deutz' Zuständigkeitsbereich. Mit dem neuen Zuschnitt sollen diese Themen laut Springer noch mehr als bislang in den Fokus gerückt werden. Den unterschiedlichen kulturellen Herausforderungen in den verschiedenen Unternehmensbereichen und allen weiteren People-Themen werde höchste Priorität eingeräumt.
Salah-Eldin wird als Vorstandsmitglied weiterhin als Managing Director und Vorsitzende des Managing Boards der FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology zuständig sein. Die 36-Jährige war vor ihrer Tätigkeit als stellvertretende Chefredakteurin und Chefin Innovation und Produkt bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bereits für Springer tätig gewesen. Zwischen 2014 und 2019 leitete sie unter anderem den Bereich Social Media und digitale Innovation bei der Medienmarke Welt.
Auch Managerin Handel arbeitete bereits früher mehrere Jahre bei Springer. Zwischen 2000 und 2011 war sie in verschiedenen Führungspositionen tätig, unter anderem war sie Mitglied der Verlagsgeschäftsführung der Welt-Gruppe. Danach folgten Stationen bei Marketingunternehmen. (dpa/st)
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