Einfaches Grundprinzip

Das Grundprinzip von "Genial daneben" ist simpel: Zuschauer können Fragen einschicken, Komikerinnen und Komiker versuchen, sie möglichst witzig zu beantworten. Das Geniale daran: Die Show ist unkompliziert in der Umsetzung, bietet aber zugleich viele Möglichkeiten – von Pennäler-Pups-Humor bis zum intellektuellen Feinschmecker-Witz.

Folgt man Balder, macht diese Sendungsbauart die flotte Wiederbelebung auch so leicht. "Wenn man bei dieser Sendung fünf Jahre pausieren und dann wieder anfangen würde - man würde keinen Unterschied merken", sagt er. "Weil bei dieser Sendung all das fehlt, was bei anderen Sendungen zu viel gemacht wird: lange Meetings, riesige Proben, Text lernen. Fällt hier alles weg. Man kommt hier hin, geht ins Catering, frisst sich voll und setzt sich hin."

Fest dabei in der Raterunde sind erneut Hella von Sinnen (64) und Wigald Boning (56). Neben ihnen rätseln wechselnde Gäste. Boning vergleicht die Atmosphäre mit einem Fußballspiel. "Hella und ich sind sozusagen die Flügelstürmer und geben die Flanken rein", sagt er. "Und manchmal müssen wir auch selbst verwandeln." 

"Lass die anderen ausreden"

Von Sinnen dagegen hat ein klares Anforderungsprofil an die Kolleginnen und Kollegen, die neben ihr Platz nehmen dürfen. "Man kann niemandem sagen: Sei witzig, sei originell, sei schnell, sei klug. Worum man aber - vor allem wenn die großen Kasper kommen - bitten kann: Lass die anderen ausreden", sagt sie. "Das ist ganz wichtig, weil man hier manchmal auch einen Gedanken entwickelt, während man spricht." 

Für ihren Kompagnon Boning hat sie gleichwohl ausnehmend lobende Worte parat - zumindest in Hella-von-Sinnen-Maßstäben. "Herr Boning ist ein Füllhorn an gequirlter Kacke. Er schwadroniert und fabuliert. Er ist ein Fantast. Zugleich hat er so viel fundiertes Wissen", sagte sie. "Diese Mischung hält mich hier extrem wach."

Der Erfolg der Show wird sehr davon abhängen, wie sich die Chemie im Studio entwickeln wird. Was Hugo Egon Balder dagegen egal ist, ist das andere Sender-Logo, das nun oben in der Ecke prangt. "Völlig wurscht", sagte er. "Ich stehe sowieso auf dem Standpunkt: Wenn die Leute etwas sehen wollen, dann gucken sie es." (Jonas-Erik Schmidt, dpa)

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Autor: W&V Redaktion

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