International:
Geld wird knapp: Kündigungswelle beim TV-Streaming
Immer mehr teure Abos für Netflix, Disney+, Amazon Prime Video oder DAZN – gut möglich, dass sich die Kunden das bald nicht mehr leisten können. Die Inflation bedroht die Streamingdienste.
Gas, Benzin und Lebensmittel werden immer teurer, die Inflationsrate steigt in schwindelerregende Höhen. Und wenn sich die Menschen fragen, woran sie sparen können – dann lautet die Antwort zumindest in Großbritannien immer öfter: Streamingdienste. Das hat jetzt eine Studie der Marktforscher von Kantar ergeben, über die The Drum berichtet. Demnach hatten im Vereinigten Königreich im ersten Quartal 2022 rund 58 Prozent der Haushalte Zugriff auf einen bezahlten Streamingdienst wie Netflix, Disney+ oder Amazon Prime Video. Mit 16,9 Millionen Haushalten waren das aber 215.000 weniger als im Vierteljahr davor. Die Zahl der Kündigungen vor allem von jungen Nutzern schoss von 1,04 Millionen im vierten Quartal 2021 auf 1,51 Millionen in Q1/2022 in die Höhe.
38 Prozent wollen oder müssen Geld sparen
Dabei sind zwischen Januar und März die ganz großen Preiserhöhungen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine noch gar nicht bei den Bürgern angekommen. Aber die goldenen Zeiten, in denen die Kunden sich gleich mehrere Abos für fünf Euro, zehn Euro oder mehr im Monat gegönnt haben, könnten auch in Deutschland bald vorbei sein. Heizen – oder Streamen als "Nice to have"? Hier dürfte die Antwort klar sein. Laut Kantar ist die Zahl der Briten, die Geld sparen wollen oder müssen, innerhalb eines Vierteljahres von 29 Prozent auf 38 Prozent gestiegen.
Netflix oder Amazon werden als letztes gekündigt
Kleinere Anbieter leiden darunter noch mehr als Riesen wie Netflix oder Amazon Prime Video, die in aller Regel als letztes gekündigt werden. Als Gegenmaßnahme bei schwindenden Einnahmen bringen die Experten von Kantar günstigere Abos mit Werbeeinblendungen ins Spiel. Marktforscher Dominic Sunnebo: "Werbung wäre eine logische Option. Da die Haushalte ihren Gürtel immer enger schnallen, könnten viele Nutzer ein solches Modell begrüßen."
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