Strompreise:
Energiekrise: Schaltet Ikea bald die Rolltreppen ab?
Steigende Strompreise machen derzeit nicht nur Privatpersonen zu schaffen. Auch Unternehmen versuchen, den Energieverbrauch zu reduzieren und die damit verbundenen Kosten zu senken. Bei Ikea beschäftigt sich derzeit eine Taskforce mit möglichen Maßnahmen.
Die aktuelle Energiekrise macht sich überall in Deutschland bemerkbar. Wegen der hohen Strompreise werden von der Regierung eine Reihe Vorschläge gemacht, um Kosten einzusparen. So fand beispielsweise Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen): "Wenn eine Kühlung bei einem großen Produzenten von Minus 22 Grad zukünftig auf Minus 20 Grad runterkühlt, dann ist das Hühnchen immer noch kalt, aber wir können an der Grundlast das Netz stabilisieren." Das Umweltbundesamt hat unterdessen dazu aufgerufen, die Nutzung mobiler Luftfilter in Schulen auf das Nötigste zu beschränken.
Erste Kaufhäuser schalten die Rolltreppen ab
Auch im Handel wird versucht, Stromkosten einzusparen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen sowohl in mehreren Saturn-Märkten als auch in Kaufhäusern von Karstadt und Galeria Kaufhof aus diesem Grund die Rolltreppen bald nicht mehr laufen. Gegenüber der Zeitung sagte Galeria-Kaufhof-Firmenchef Miguel Müllenbach: "Im Bereich Beleuchtung und Rolltreppen sparen wir bereits Strom durch Ausschalten und Stilllegung, wo es möglich ist – ohne die Kunden zu beeinträchtigen." Auch im Einkaufscenter ECE würden die Rolltreppen früh morgens oder abends außer Betrieb gestellt.
Müssen Ikea-Kunden nun auch Treppensteigen?
Dem "Bild"-Bericht zufolge soll nun auch die Möbelhauskette Ikea diese Maßnahme prüfen. Wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber "Bild" sagte, prüfe eine Taskforce derzeit, ob eine Abschaltung der Rolltreppen möglich sei. Zudem würden "weitere Energiesparmaßnahmen" in Betracht gezogen.
Von Unternehmen werden derzeit aber auch Alternativen zur vollständigen Abschaltung der Rolltreppen geprüft. So denke die Handelskette Weimar beispielsweise über die Installation von Lichtschranken nach. Damit würden die Rolltreppen nur noch bei Bedarf laufen.
Abschaltung der Rolltreppen mit ernsten Folgen
Mit der Abschaltung der Rolltreppen würden große Handelsketten zwar Energie einsparen, doch hätte die Maßnahme für bestimmte Menschengruppen schwerwiegende Folgen: Rolltreppen sind für Gehbehinderte, ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen beispielsweise unerlässlich. Ein Aus der Rolltreppen würde zu einer massiven Mobilitätseinschränkung führen.
Laut dem Statistischen Bundesamt leben 7,8 Millionen Schwerbehinderte in Deutschland. Sollten nach den Rolltreppen auch das Aus für die Aufzüge folgen, wäre ein entspannter Einkauf für Menschen mit Behinderungen in solchen Kaufhäusern kaum mehr möglich.
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