TechTäglich:
Zum Wein(en): KI ersetzt den Sommelier
Heute in TechTäglich: Hat der lokale Weinladen um die Ecke bald ausgedient? Forscher aus den USA erschufen eine künstliche Intelligenz, die selbst einen erfahrenen Sommelier überflüssig machen würde.
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Wo kaufst du deinen Wein? Für das Gläschen nach Feierabend unterstütze ich in der Regel lokale kleine Händler. Die entsprechenden Empfehlungen der Wein-Kenner haben mich selten enttäuscht. In modernen Zeiten geht es aber auch ganz anders – und damit leider auch ohne Sommelier: Die Probierflasche wird nicht einmal mehr geöffnet, die Bewertung übernimmt die KI.
Wissenschaftler des Dartmouth College, der Dartmouth’s Tuck School of Business und der Indiana University haben Details zu ihrem Projekt im International Journal of Research in Marketing mitgeteilt. Die Forscher heben hervor, dass sich immer mehr Konsumenten auf Online-Wein-Reviews verlassen. Doch auch die textuelle Beschreibung sei von großer Wichtigkeit.
Aktuelle KI-Technologie erlaube es, entsprechende Texte von Computern erstellen zu lassen. Dies demonstrieren die Wissenschaftler auch: "Im interessanten Kontext von Weinrezensionen zeigen wir, dass Maschinen in der Lage sind, die kritische Marketingaufgabe des Verfassens von Expertenrezensionen direkt aus einer relativ kleinen Menge von Produktattributdaten (Metadaten) durchzuführen."
Ob mit oder ohne KI. Tröpfchen für Tröpfchen Qualität.
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125.000 bereits existierende Weinbewertungen flossen in die Studie ein. Sie lieferten Metadaten zu Rebsorten, Preis, Anbaugebiet und mehr. Damit lasse sich die menschliche Reaktion auf "unsere maschinell verfassten Bewertungen analysieren". Die Behauptung, dass Maschinen Bewertungen schreiben können, die nicht von denen von Experten zu unterscheiden sind, habe sich bestätigt. Test-Leser der KI-Weinbewertungen konnten die Texte nicht von denen echter Sommeliers unterscheiden.
Die KI bewertet übrigens nicht nur Wein, sondern auch Bier. Sie sei langfristig ebenfalls in der Lage, andere Produkte, z.B. Kaffee, zu beurteilen. Die große Gefahr: KI könnte auch "Auftragsarbeiten" für positive Bewertungen erledigen, wenn ein großer Händler schnell gute Einschätzungen benötige. Von daher mag eine KI dieser Art zwar praktisch sein: Einen Weinhändler um die Ecke ersetzt sie aber besser nicht…
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