TechTäglich:
Tiktok-Ärger: Autistisches Kind verzockt 2300 Euro
Heute in TechTäglich: Aufregung bei britischen Eltern. Ihr autistisches Kind hatte ein neues iPhone geschenkt bekommen – aber ohne aktivierte Kindersicherung begann das finanzielle Drama.
Tiktok und Apple stehen in Großbritannien in der Kritik. Immer wieder zocken Apps Kinder ab. Dieser neue Fall ist besonders betrüblich, weil hier ein autistisches Kind mit Lernschwächen übers Ohr gehauen wurde.
Wie der Telegraph berichtet, gab es das Mädchen in Tiktok 2300 Euro für virtuelle Währungen aus. Es war eine der ersten Handlungen des Kindes mit dem neuen iPhone, das es von Eltern geschenkt bekommen hatte. Die Schuld trifft einerseits Tiktok, das solche virtuellen Angebote erst mit Verzögerung entfernt, womöglich Apple, zum Teil aber auch die Eltern, die Apples Kindersicherung nicht aktiviert hatten.
Die Eltern wandten sich auch Apple. Der Konzern wollte die Summe zunächst nicht erstatten. Die Eltern monierten, der Account des Kindes sei "auffällig aktiv" gewesen. Sie fragten sich, warum Apple die virtuellen Einkäufe des Kindes nicht gestoppt habe. Auch der Support habe sie "im Stich gelassen".
Inzwischen hat Cupertino den Betrag zurückerstattet. Dies geschah aber erst, nachdem Tiktok einen der Creator-Accounts gesperrt hatte, bei dem das Kind eingekauft hatte. In einer Nachricht an die betroffenen Eltern wies Apple noch einmal darauf hin, sie sollten bitte die zahlreichen Funktionen zum Schutz Minderjähriger ("Kindersicherung") von Beginn an aktivieren.
Apple erklärt zu den Kindersicherungen: "In 'Bildschirmzeit' kannst du mithilfe von 'Beschränkungen' bestimmte Apps und Funktionen auf dem Gerät deines Kindes sperren oder beschränken. Du kannst auf dem iPhone, iPad oder iPod touch auch die Einstellungen für anstößige Inhalte, Käufe und Downloads sowie den Datenschutz beschränken."
Umstritten ist weiterhin, ob Apple und Google in ausreichendem Maße auf die Installation der Kindersicherung hinweisen. Wieder andere sehen die Erklärungen als ausreichend an, hier hätten die Eltern versagt, weil sie ihrem Kind einfach das iPhone ohne Sperren in die Hand gedrückt hätten.
Wie sich eine solche Kindersicherung einrichten lässt, erklärt Apple in einem speziellen Support-Dokument. Damit ein solcher Fall nicht bei Android passiert: Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einrichten der Kindersicherung für Android sollten Eltern aufmerksam lesen und umsetzen.
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