TechTäglich:
Neues Abo-Angebot: So kämpft DAZN um Kunden
Mit seiner saftigen Preiserhöhung hat sich die Sportstreaming-Plattform DAZN nicht viele Freunde gemacht. Jetzt geht es um Kundenrückgewinnung. Und das läuft aktuell über einen reduzierten Preis in einer neuen Deal-Aktion.
Mit einem Monatspreis von 9,99 Euro fürs Monatsabo startete der Sport-Streamingsender DAZN 2016 in Deutschland. Sechs Jahre später sieht das ganz anders aus: Wer seit dem Sommer bucht, zahlt 24,99 Euro pro Monat, wenn ein Jahr im Voraus die Rechnung beglichen wird. Wer monatlich zahlt (und dann auch jederzeit kündigen kann), blättert 29,99 Euro hin.
Von 9,99 Euro in 2016 zu 29,99 Euro in 2022: Im Internet nennen es ehemalige DAZN-Kunden "Wucher" und "Abzocke" – das sind noch die freundlichsten Ausdrücke. Heftig kritisiert wird nicht nur der hohe Preis, sondern auch die Übertragungsqualität: Oft flackert es wild, ganze Halbzeiten waren schon mal nicht zu sehen und ein mysteriöser (Kamera-?)Code ist ständig im Bild.
Immer mehr User deuten im Netz an, zu kündigen. Oder sie haben DAZN bereits den Rücken gekehrt. Auch die Kooperation mit der Telekom und Sky für ein gemeinsames Abo-Bundle zünden bei Sportfans im Netz kaum…
Laufen DAZN die Kunden weg?
Der Dienst reagiert auf jeden Fall auf anhaltende Kritik. Um die Marke wieder zu stärken, läuft bei DAZN aktuell ein Spar-Angebot. Es ist eine Art Rückholaktion für Abtrünnige: "Nur für kurze Zeit" offeriert man das Paket aus Bundesliga, Champions League sowie vielen anderen Sport-Ligen weltweit für 19,99 Euro im Monat, 5 Euro weniger als beim regulär günstigsten Angebot. Geworben wird vor allem bei Facebook. Wer die DAZN-Homepage aufruft, findet das Angebot nicht. Wer nach DAZN googelt, findet den Deal aber sehr wohl.
Kleiner Haken beim Kampf um die Kunden: Wer sich für 19,99 Euro einklinken will, muss DAZN gleich für ein ganzes Jahr buchen. Und ab dem 13. Monat steigt der Preis wieder auf die stark kritisierten 29,99 Euro im Monat. Es sei denn, man kündigt rechtzeitig. Das ist monatlich möglich!
Die Reaktionen zur DAZN-Rückholaktion fallen eher negativ aus. Daran ändern auch die neu hinzugewonnen Rechte, u.a. an der 3. Deutschen Fußball-Liga, nichts. Ein Ex-Kunde schreibt: "Zu spät, Freunde der Sonne. Zu spät! Mich seht ihr nicht mehr. Die Rolle rückwärts hättet ihr euch sparen können." Und einer kommentiert mit Häme: "Komm zurück! Wir verdoppeln den Preis auch nur, anstatt ihn zu verdreifachen!"
Die meisten trauen dem aktuellen Abo-Angebot einfach nicht. Kein Wunder! Erst im September schloss DAZN-Chefin Alice Mascia "weitere Preiserhöhungen" nicht aus. Und die würden dann als nächste Stufe nach 29,99 Euro pro Monat über 30 Euro liegen!
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