TechTäglich:
Apples Apps des Jahres: In W&V sprechen die Sieger-Entwickler
Es hat schon gute Tradition: Immer zum Jahresende küren die Experten der Apple-App-Store-Redaktion die "besten Apps des Jahres". W&V hakte bei den Siegern im Apple Park nach: Was macht ihre prämierten Apps so besonders?
Diese Entwickler hätten wohl nie gedacht, dass sich alles SO gut entwickelt…
In dieser Woche hat Apple die "App Store Awards 2022" vergeben (W&V berichtete). Gekürt wurden die besten Apps, die besten Spiele und die Gewinner in der Kategorie "Kultureller Einfluss für einen nachhaltigen Einfluss auf das Leben der Menschen und die Kultur". Die siegreichen Developer konnten nicht nur einen echten physischen Award entgegennehmen, sondern feierten auch standesgemäß im Apple Park ihre Auszeichnung. Wie man aus Gewinnerkreisen hört, ließen es sich Tim Cook und Craig Federighi von Apple nicht nehmen, die neuen Entwickler-Stars persönlich zu beglückwünschen.
Vom Startup-Entwickler zum App-Aufsteiger: W&V-Autor Michael Gronau sprach kurz nach der Preisverleihung mit Sieger-Entwicklern.
Benjamin Günther, CEO von Synium Software, erhielt den Preis "Mac App des Jahres" für "MacStammbaum 10". Unter diesem Namen firmiert die Anwendung in Deutschland, weltweit heißt sie "MacFamilyTree". Aus dem recht kleinen Entwicklerstudio in Mainz heraus schaffte es Günther mit seinem Team, aus dem staubtrockenen Thema Ahnenforschung eine moderne Software zu machen. Im Gespräch verrät Günther, dass "MacStammbaum 10" bereits seit 25 Jahren existiert: "Man braucht gar kein riesiges Team mit hunderten Leuten, um das zu schaffen. Zwei, drei hochtalentierte Entwickler reichen." Jedes Jahr, wenn Apple neue macOS-Funktionen bereitstellt, wird "MacStammbaum 10" auf den neuesten Stand gebracht: "Wir profitieren von den neuesten Technologien, die Apple immer auf der Entwicklerkonferenz WWDC präsentiert. Das Apple-Cloud-Kit ist unangefochten. Windows und Android können da absolut nicht mithalten." So wird Ahnenforschung für iOS, iPadOS und macOS interaktiv und ein visuelles Erlebnis. Neben aufwändigen Grafiken lassen sich alte Schwarzweiß-Bilder dank KI in realistische farbige Fotos umwandeln und in das Programm einpflegen, um Familiengeschichte lebendig zu machen. Günther sagt: "Ahnenforschung ist nichts mehr für alte Männer." Das Beste: Über die Suchfunktion in seiner eigenen App hat "MacStammbaum 10"-Entwickler Günther selbst entfernte und ihm bisher unbekannte Verwandte gefunden. Sie leben in Salt Lake City (USA): "Ohne meine App hätte ich sie nie aufgespürt. Inzwischen habe ich sie sogar besucht."
Spannend ist auch die Geschichte hinter "El Hijo", dem "Apple TV Spiel des Jahres". Das aufwändig animierte und von Western inspirierte Stealth-Game stammt aus der deutschen Entwicklerschmiede Handy Games, die an Mobile-Ports arbeitet, welche Konsolenqualität bieten sollen. "El Hijo" ist das beste Beispiel dafür, was auch auf Apple TV beim Gaming möglich ist. Jan Pytlik, Producer bei HandyGames, erzählt W&V: "Wir kamen auf die Idee für das Spiel, als wir die Westernfilme von Sergio Leone sahen. Allerdings fanden wir sie zu brutal. Daher wollten wir die gleiche Atmosphäre herstellen in einem Game – nur eben gar nicht brutal. Gewalt raus, das war unser Motto!" So wird die Geschichte eines kleinen Jungen erzählt, der seine Mutter sucht und jede Menge Abenteuer zu bestehen hat. Ein eigens kreierter Soundtrack unterstreicht die Wertigkeit des Projekts. Und das nächste wartet schon: "Endling – so der Name – kommt sehr, sehr bald", verrät Jan Pytlik W&V. Er möchte natürlich gern auch den nächsten Award mit seinem Team, das zur THC Nordic Group gehört, gewinnen…
Die Ukraine ist ebenfalls in der Liste der ausgezeichneten Apps vertreten. Nicht von dem etwas sperrigen Titel "Wasser trinken Erinnerung Lama" täuschen lassen! Entwickler Vitalii Mogylevets, der inzwischen mit seiner Frau und Co-Founderin Polina in Kanada lebt und arbeitet, ist im positiven Sinne mit allen Wassern gewaschen. Die App, kurz "Waterllama" genannt, hat das Paar selbst designt: "Teilweise war die Internet-Connection in der Ukraine aufgrund des Krieges so schlecht, dass ich im Mini-Badezimmer den besten Empfang hatte und die Animationen mit dem MacBook auf dem Waschbeckenrand gestaltet habe", verrät Vitalii im W&V-Gespräch. "Waterllama" erinnert auf ganz besondere Art daran, jeden Tag genug Wasser zu trinken. Das klingt zunächst nicht besonders aufregend, doch diverse Herausforderungen in der App machen die Gesundheitspflege zu einem interaktiven Erlebnis.
Erlebnisse sind alle Apps, die Apple für 2022 prämiert hat – hier gibt es die ganze Liste der Ausgezeichneten.
Das sind die Themen von TechTäglich am 30. November 2022:
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
Kennst du eigentlich schon unser KI-Update? Einmal pro Woche die wichtigsten Veränderungen zu KI im Marketing. Einordnung, Strategie, News, direkt in dein Postfach.
Wie funktioniert eigentlich Tiktok? Einen schnellen und umfassenden Überblick gibt dir die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Tiktok.