TechTäglich:
Abtreibungsverbot: So hilft Google US-Frauen
Wenn Frauen in den USA Abtreibungskliniken besuchen, speichert Google diese Ortsdaten künftig nicht mehr. Das soll verhindern, dass betroffene Frauen anhand ihrer Handydaten strafrechtlich verfolgt werden.
Abtreibungsverbot: So hilft Google US-Frauen
Nach dem Abtreibungsurteil des Obersten US-Gerichtshofs haben sich in den letzten Tagen mehrere große US-Tech-Konzerne auf die Seite der betroffenen Frauen gestellt. So haben Apple oder Amazon angekündigt, Mitarbeiterinnen, die in einen anderen US-Bundesstaat reisen müssen, um den Eingriff vornehmen zu lassen, Kosten zu erstatten. Google will Frauen nun schützen, indem es Standortdaten von Nutzerinnen löscht, die Abtreibungskliniken, Frauenhäuser, Kinderwunschkliniken, Suchtkliniken oder Kliniken zur Gewichtsabnahme besucht haben. Das kündigte Google-Managerin Jen Fitzpatrick jetzt in einem Blogeintrag mit der Überschrift "Schutz der Privatsphäre bei Gesundheitsthemen" an.
Daten werden aus dem Standortverlauf gelöscht
Darin schreibt sie: "Wenn unsere Systeme feststellen, dass jemand einen dieser Orte besucht hat, werden wir diese Einträge kurz nach dem Besuch aus dem Standortverlauf löschen. Diese Änderung wird in den kommenden Wochen in Kraft treten." Die Maßnahme soll es Behörden erschweren oder komplett unmöglich machen, betroffene Frauen anhand ihrer Handydaten strafrechtlich zu verfolgen. Jen Fitzpatrick weist in dem Text darauf hin, dass Google schon länger "allzu weit gefasste Forderungen der Strafverfolgungsbehörden" zurückweise.
Fake-Einträge von Abtreibungsgegnern
In den eigenen Angeboten hat Google aber noch Arbeit zu erledigen. Frauen, die in einigen US-Bundesstaaten nach einer Abtreibungsmöglichkeit suchen, erhalten in 11 Prozent der Ergebnisse der Suchmaschine und in Google Maps sogar bei 37 Prozent der Anfragen Fake-Ergebnisse von radikalen Abtreibungsgegnern. Sie führen zu Anti-Abtreibungs-Kliniken, wie Futurezone berichtet. Verlinkt sind dabei Websites, die gezielt Falschinformationen verbreiten.
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