BEVH:
Prognose: Online-Handel wächst 2017 um 11 Prozent
Der Aufschwung des interaktiven Handels ist nach wie vor ungebrochen. Besonders das digitale Bestellen boomt. Das besagen die aktuellen Zahlen.
Der Siegeszug des Online-Handels geht nach einer Marktuntersuchung des Branchenverbandes BEVH weiter. Die Umsätze im Internethandel lagen im dritten Quartal 2017 mit 13,6 Milliarden Euro um neun Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) mitteilte.
Im gesamten Interaktiven Handel (Online- und klassischer Versandhandel) kauften deutsche Verbraucher im 3. Quartal Waren für 14,7 Mrd. Euro. Demnach hat der Onlinehandel weiterhin einen hohen Anteil von 93 Prozent am Gesamtumsatz des Interaktiven Handels. Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads oder Hotelbuchungen stagnierten dagegen mit einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
Überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnete der Online-Handel zwischen Juli und September demnach bei Lebensmitteln und anderen Waren des täglichen Bedarfs, bei Haushaltswaren und Haushaltsgeräten, aber auch bei Computern, Zubehör und Spielen. Auch Hobby- und Freizeitartikel wurden vermehrt im Internet gekauft.
Bei Bekleidung und Schuhen konnte der Onlinehandel seinen Marktanteil dagegen kaum noch ausbauen, hier stagnierten die Verkaufszahlen praktisch. Die Online-Umsätze bei Büchern und E-Books gingen laut BEVH sogar um 9,3 Prozent zurück.
Große Bedeutung behalten Online-Marktplätze: Sie realisieren ein Plus von 5 Prozent (6,8 Mrd. Euro in Q3). Allerdings gibt es auch einige Versender, die nun nachholen, was sie bisher versäumt haben. So zogen die Apothekenversender enorm nach. Diese Kategorie wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent und erreichte einen Umsatz von 147 Mio. Euro. Die Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft haben im 3. Quartal 2017 ein Plus von 29,6 Prozent erreicht und zeichnen für Umsätze von 2,2 Mrd. Euro verantwortlich.
Für das Gesamtjahr rechnet der Branchenverband im E-Commerce-Bereich mit einem Umsatzwachstum von rund 11 Prozent auf rund 58,5 Milliarden Euro.
am/mit dpa