Gastbeitrag:
Nach der Krise: Freundschaft zwischen Mensch und Marke
Das Verbraucherverhalten wird sich nachhaltig wandeln, folglich muss auch die Interaktion zwischen Marke und Kunde eine andere sein. Immer mehr geht es um eine freundschaftliche Beziehung.
Nun heißt es handeln und aktiv und kreativ an die Zeit nach der Krise denken. Alte Strukturen und Muster hinter sich lassen, bestehende Geschäftsmodelle hinterfragen, die eigene Marketingstrategie überdenken und im Bereich Digitalisierung die Weichen neu stellen.
Unternehmen müssen sich digital, datengesteuert und technologieorientiert ausrichten und tatsächlich kundenorientiert agieren. Auch die soziale Verantwortung von Unternehmen hat während der Corona-Zeit einen neuen Stellenwert erhalten. Kunden erwarten einen positiven Einfluss auf ihre Bedürfnisse und Sorgen. Fehlverhalten während der Krise zahlt sich auch langfristig negativ für eine Brand aus.
Berechtigterweise beschäftigen Unternehmer da aktuell viele Fragen. Inwieweit ist mein Produkt oder meine Marke noch zeitgemäß? Kann die Beziehung zwischen Kunde und Brand die Krise überhaupt überstehen? Worauf kommt es jetzt an?
Gemeinschaftsgefühl verlagert sich ins Netz
Der Mensch ist ein Herdentier und will Teil einer Gemeinschaft sein, das gibt ihm Sicherheit. "Social Distancing", bedingt durch das Corona-Virus, bewirkte einen enormen Aufwärtstrend für Social-Media-Kanäle. Aktuell können so viele Menschen über die sozialen Netzwerke erreicht werden, wie nie zuvor. Zwischenmenschliche Interaktionen haben sich hierher verlagert. Genau das muss jetzt langfristig berücksichtigt werden. Nun heißt es die digitale Präsenz zu erhöhen, Budget für digitales Marketing einzusetzen und neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Der Kunde ist bereit für die Digitalisierung
Dazu kommt, dass auch der Kunde auf einen Schlag "digital ready" geworden ist – er hat seine Scheu vor digitalen Diensten verloren. Mobile Payment ist auf dem Vormarsch, Streamingdienste gefragter denn je und Online-Lebensmittelbestellungen boomen. Dadurch entsteht ein neuer Wirkungsraum, auf den sich Unternehmen einstellen müssen. Der Kunde hat eine digitale Transformation durchlaufen. Dahingehend müssen unternehmerische Aktivitäten ausgerichtet werden. Kann meine Brand das meistern? Und wie will der Kunde jetzt angesprochen werden?
Freundschaft zwischen Mensch und Marke stärken
Jetzt ist eine gute Marketing-Strategie entscheidend, die eine Brand als verantwortungsbewussten und vertrauensvollen Teil der Community präsentiert. Mehr denn je zählt die Freundschaft zwischen Marke und Mensch. Denn die Corona-Krise hat wieder die Kernbestandteile des Marketings in den Vordergrund gerückt – Community Management, Social Listening, Service und Monitoring.
Dadurch werden Unternehmen zu einem Teil der Community und unterstützen bei der Krisenbewältigung. Dieses Verhalten findet Anklang und ist auch jetzt, bei einer langsamen Rückkehr in die "neue Normalität" noch entscheidend. Marketing, das vor Corona von vielen Unternehmen für kommerzielle Werbung und eine perfekte Produktpräsentation genutzt wurde, hat jetzt keinen Sinn mehr.
Kommunikation auf Augenhöhe
Jetzt zählen Nähe, Solidarität, Gemeinschaft und Verantwortung. Diesen Spirit der Zeit muss das Marketing aufgreifen. Wer jetzt nicht in den sozialen Netzwerken aktiv ist, vermittelt die Botschaft, dass er nur dann präsent ist, wenn es etwas zu verkaufen gilt.
Das Marken-Involvement der Zukunft sieht so aus: Das Gemeinschaftsgefühl weiterdenken, markenspezifische Antworten liefern und den Kunden die Möglichkeit geben, dabei mitzumachen. Das Unternehmen wird dabei zum nahbaren Freund. Diese Kommunikation auf Augenhöhe bewirkt auch nachhaltig ein positives Markenbild, das sich auf alle Produkte einer Marke überträgt.
Markus Schneider ist Online-Marketing Experte und Kreativchef der Berliner Werbeagentur Newman Agency, die als autorisiertes Beratungsunternehmen mit dem Förderprogramm "Go-digital" des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie kleine und mittelständische Unternehmen fit für die digitale Zukunft macht.
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