Sie identifiziert zudem den Trend zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit Influencern statt kurzer Engagements, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Im Jahr 2020 wuchs der Medienkonsum zu Hause, während das Verbrauchervertrauen und die Werbeausgaben sanken. Im Jahr 2021 wird das Verhalten von Medienkonsumenten komplexer – und schwerer zu identifizieren sein als je zuvor. Eine steigende Zahl von flexibel handelnden Abonnenten wird zwischen Video-on- Demand-Plattformen und Abonnementdiensten migrieren.

Fernseher als Treffpunkt

Dies erhöhe die Notwendigkeit, die Verhaltensweisen der Rezipienten zu entschlüsseln und mache damit ein neues Maß an datengesteuertem Marketing notwendig. Andere Gewohnheiten aus vergangenen Zeiten werden laut Studie neu aufleben: Wenn beispielsweise die Zuschauer familiären Beziehungen größere Bedeutung beimessen als zuvor, wird der Fernseher erneut zum Treffpunkt für gemeinsame soziale Zeit - selbst wenn die Bezugsquellen für Inhalte zunehmen.

Die Untersuchung prognostiziert zudem, dass für einen maximalen Erfolg bei eingeschränkten Budgets Analysen in alle Aspekte des Marketings und des Kampagnenmanagements einbezogen werden – von der Optimierung von Kreativ- und Medienmix bis hin zu umfassenderen Elementen wie Kanalstrategien und Innovationsplänen. In einer zunehmend Cookie-losen Welt müssen sich Marken schnell an hybride Methoden zur Messung der Anzeigeneffektivität und des Return-of-Investment anpassen, heißt es in den "Media Trends and Predictions" weiter.

 

Die zehn Trends im Überblick:

  1. Verändertes Zuschauerverhalten – nachhaltig oder kurzer Effekt?: Der Medienkonsum zu Hause hat während der Pandemie zugenommen, es bleibt jedoch die Frage offen, wie lange diese Gewohnheiten anhalten und welche Herausforderungen dies für Werbetreibende darstellt, die ihre Medienkäufe optimieren möchten.
  2. Der Flex-Abonnent: Verbraucher sehen Video-on-Demand-Abonnements zunehmend als austauschbar an, was den -Konkurrenzkampf der Streaming-Anbieter auf ein neues Niveau hebt. (Nutzerspezifische) Inhalte werden im Mittelpunkt stehen, um neue Strategien zur Kundenakquise zu entwickeln. Kooperationen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.
  3. E-Commerce & Medien: Social-Media-Influencer beeinflussen die Verbraucher über den gesamten Verkaufszyklus hinweg und führen zu einer effizienteren Omnichannel-Präsenz. Marken müssen ihre D2C-Strategien neu definieren, um Influencer und Community-basierte Plattformen zu integrieren.
  4. Das Publikum im Stream: das Gefühl von – familiärer – Zusammengehörigkeit hat während der Pandemie an Bedeutung gewonnen und das gemeinsame Fernsehen gefördert. Ein tieferes Verständnis des Co-Viewing mit seinen Überschneidungen und Migrationen zwischen Streaming-Plattformen ist erforderlich, und muss sich in den Reichweitenmessungen widerspiegeln.
  5. Worten Taten folgen lassen: Zu aktuellen Themen Stellung zu beziehen ermöglicht es Marken, sich sinnvoll mit Verbrauchern zu verbinden, aber Taten sagen viel mehr als Worte. Die Korrelation zwischen Werten, Medienauswahl und Influencer-Strategie wird für Marken immer wichtiger, birgt aber auch R-siken für Eigentümer von Medienplattformen.
  6. Das Social-Media-Dilemma: Die Investitionen der Marken in Social Media nehmen weiter zu – trotz des Misstrauens der Verbraucher gegenüber diesem Medienkanal. Marken werden offener und dynamischer in ihrer Medien- und Kommunikationsplanung, indem sie Influencer strategisch einsetzen und kanalübergreifende Kampagnen erstellen.
  7. Der kreative Kontext steht im Mittelpunkt: Werbetreibende und Agenturen beschleunigen die Nutzung der neuesten Medienkanäle und -formate. Die Ersteller von Inhalten müssen sich auf die Plattformen konzentrieren, die für sie den besten Wert bieten. Online-Video wird der größte Gewinner sein.
  8. Infused Analytics: Übergreifende Analysen optimieren die Marketing-Investitionen und ermöglichen eine ausgewogene Strategie zwischen kurz- und langfristigen Maßnahmen. Messungen, die die Qualität kreativer Inhalte vor der Ausstrahlung zertifizieren und optimieren, werden an Bedeutung gewinnen und fortschrittlichere Analysetools liefern die Grundlagen für strategische Investitionsentscheidungen.
  9. Cookie-Exit: Angetrieben vom sinkenden Einsatz von Cookies werden Werbetreibende auf eine hybride Messung der Anzeigeneffektivität umsteigen und datenschutzkonforme direkte Integrationen, sowie probabilistische und evidenzbasierte Modellierungen kombinieren, um eine ganzheitliche Sicht auf Kampagnen zu erzielen.
  10. Demokratisierung von Daten: Mediendaten werden systematischer in Organisationen verwendet und geteilt. Medienfachleute benötigen Zugriff auf breitere Datensätze, um bessere Entscheidungen treffen und Chancen erkennen zu können, während Datenplattformen Open Source sein müssen, damit Marken gleichzeitig mit mehreren programmatischen Partnerplattformen arbeiten können.

Die vollständige Studie kann unter kantarmedia.com angefordert werden.

Die W&V veranstaltet regelmäßig Crashkurse. Im Kurs Mediaplanung spielen verschiedene Mediagattungen, Best Cases und die Zukunft des Mediageschäfts eine Rolle. Sind Sie interessiert? Mehr Informationen finden Sie hier.

 


Autor: Belinda Duvinage

legt ein besonderes Augenmerk auf alle Marketing-Themen. Bevor die gebürtige Münchnerin zur W&V kam, legte sie unter anderem Stationen bei burdaforward und dem Münchner Merkur ein, leitete ein regionales Magazin in Göttingen und volontierte bei der HNA in Kassel. Den Feierabend verbringt sie am liebsten mit ihren drei Jungs in der Natur, auf der Yogamatte, beim perfekten Dinner mit Freunden oder, viel zu selten, einem guten Buch.