Ratgeber:
Hochkant-Videos: Tipps für Storytelling & Produktion
Täglich erscheinen auf Facebook und Instagram mehr als eine Milliarde Stories. Trotzdem nutzen Marken diese Chance noch zu wenig. Hier sind 16 Tipps für Storytelling und Produktion von Hochkant-Videos.
Laut Facebook finden 55 Prozent des Videokonsums heute über das Smartphone statt - und 96 Prozent der Zeit werden Inhalte im Hochformat konsumiert. Wir sind alle zu bequem, das Display ins Querformat zu drehen. Für Kreative bedeutet das, Storytelling immer mehr auch im Hochformat zu konzipieren.
Für viele Marken und Werbungtreibende sind Stories und Hochkant-Videos, eine Welt jenseits der klassischen Kino- und TV-Filme sowie Online-Videos, jedoch noch ein unbekanntes Terrain. Sie müssen umdenken - vertikal statt horizontal, 9:16 statt 16:9. Wer aber als Marketer Hochkant-Videos richtig einsetzen kann, der wird nicht nur besser von neuen Followern gefunden, sondern kann auch Konversionsraten steigern und Traffic auf die eigenen Seiten bringen. Ein großer Vorteil ist darüber hinaus, dass Marken im normalen Newsfeed auffallen können.
Storytelling - 7 Tipps für Hochkant-Videos:
- Nutzen Sie die 15 Sekunden und erzählen Sie eine relevante und authentische Geschichte. Dabei geht es nicht um das x-te Produkt, sondern um guten Content. Welches Problem lösen wir und was wollen wir vermitteln?
- Sie haben nur 1,7 Sekunden Zeit, den Nutzer auf sich aufmerksam zu machen. Kommen Sie schnell zum Punkt nach dem Motto “Best Picture, First Picture”.
- Stories sind ein schnelles Format. Die Marke muss gut und schnell sichtbar sein.
- Sie nutzen Emojis und spielerische Elemente und bleiben in der Bildsprache der Nutzer.
- Sie erhöhen durch interaktive Features und Gamification-Ansätze das Engagement. Beispielsweise können Sie Umfragen, Hashtags oder musikalische Elemente nutzen.
- Sie platzieren einen Call-To-Action gut sichtbar und mit einer klaren Botschaft.
- Sie bauen einen Link zum Shop oder einer Landingpage ein.
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Produktion - 9 Tipps für Hochkant-Videos:
Marketer müssen sich auch die Frage stellen, wie sie die Stories produzieren. Soll es lieber extern von einem Content Creator oder selbst mit dem Handy erstellt werden? Dies hängt vom Produkt, Ziel und Budget ab. Wenn Sie die Videos mit dem Smartphone selbst produzieren, sollte auf den Inhalt, den Ton und das Licht geachtet werden.
- Ist der Inhalt bildfüllend? Je nach Smartphone ist der Bildschirm nicht gerade groß, deshalb sollten alle Inhalte gut erkennbar und bildfüllend sein. Das gleiche gilt für Überschriften, die ebenfalls nicht zu klein sein sollten.
- Habe ich guten Ton? Ein kleines Mikrofon bewirkt da schon wahre Wunder und ist einfach anzuschließen. Falls dies nicht geht, sollten Sie, so gut es geht, alle Störquellen beseitigen. Nichtsdestotrotz sollte die Ad auch ohne Ton funktionieren.
- Haben Sie gutes Licht? Hierbei reicht für den Anfang natürliches Licht völlig aus. Dabei sollte man nicht gegen die Lichtquelle filmen. Am besten nutzen Sie große Fenster, um das Sujet auszuleuchten. Das Licht sollte weich und natürlich wirken.
- Passt der Hintergrund des Videos zur Kernaussage und wirkt dieser ansprechend? Eine ansprechende Location lässt die Ad gleich wesentlich professioneller wirken.
- Verwackelte Videos verhindern. Oft sind Stative für statische und Gimbal für bewegte Inhalte eine gute Abhilfe. Für den Anfang reicht auch eine gute Ablage oder ruhige Hand.
- B-Roll nutzen. Nur eine sprechende Person oder eine Einstellung von unserem Produkt oder unserer Dienstleistung überzeugt kaum. Am besten zeigen Sie das Angebot im Nutzungskontext und produzieren Filmaufnahmen rund um die Kernaussage.
- Haben Sie das Video zielgruppengerecht geschnitten? Allgemein ist der Schnitt wesentlich schneller als bei herkömmlichen Werbeformaten. Die Schnitte sollten dazu dienen, verschiedene Perspektiven und Inhalte in 15 Sekunden unterzubringen - gerade am Anfang ist dies ein gutes Mittel, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Geschnitten werden kann ebenfalls direkt auf dem Smartphone mit diversen Apps, wie zum Beispiel Adobe Premiere Rush CC, InShot, Quick oder Magisto Professional.
- Haben Sie einen eigenen konsistenten Look auf Instagram oder Facebook? Mit gleichen Schriften, Farben und Effekten, damit die Marke direkt gut erkennbar ist?
- Haben Sie ein gutes Briefing, wenn Sie die Stories extern durch einen Content Creator oder eine Agentur produzieren lassen? Das Briefing sollte kein Korsett sein für die Produktion, sondern die Grundlage für eine gute Kommunikation. Nur durch klare Ziele können auch klare Inhalte entstehen.
Kurz zusammengefasst eignen sich Stories perfekt, um zu experimentieren und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Langeweile wird von den Algorithmen auf Facebook, Instagram oder TikTok auch abgestraft. Stories sind das ideale Format, tatsächlich lean zu produzieren, zu lernen und laufend zu optimieren.
Autoren: Stefan Huber, Gründer und Geschäftsführer StoryUp & Tim Lieberherr, Content Creator & Videograf, StoryUp