Ausrüsterverträge:
Fußball-Sponsor Adidas: Das Beste oder nichts
Adidas schichtet beim Fußball-Sponsoring radikal um: Nach Bayer Leverkusen und dem 1. FC Nürnberg darf sich jetzt auch der FC Chelsea einen neuen Ausrüster suchen. Auch der FC Schalke wird in absehbarer Zukunft wohl ohne die drei Streifen auflaufen müssen.
Adidas schichtet beim Fußball-Sponsoring auf breiter Front um. Nach Bayer Leverkusen und dem 1. FC Nürnberg darf sich jetzt auch der englische Spitzenverein FC Chelsea einen neuen Ausrüster suchen. Auch der FC Schalke wird in absehbarer Zukunft wohl ohne die gewohnten drei Streifen auflaufen müssen.
Der Vertrag mit dem FC Chelsea sollte ursprünglich bis 2023 laufen, endet nun aber vorzeitig zum Ende der kommenden Saison. Darauf hätten sich beide Seiten verständigt, heißt es offiziell. Im Falle von Bayer Leverkusen erfolgte die Trennung nach über 40 Jahren ununterbrochener Partnerschaft. Besonders enttäuscht zeigten sich die Fans des 1. FC Nürnberg, nachdem im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass die historische Partnerschaft mit dem fränkischen Ausrüster mit dem Ende der aktuellen Spielzeit Geschichte sein wird. Den Ausrüstervertrag mit dem VfL Wolfsburg ließ Adidas bereits vor zwei Jahren auslaufen. Der Vertrag mit Schalke läuft noch bis zur Saison 2017/18, dürfte aber ebenfalls - darauf deutet im Moment jedenfalls alles hin - kaum verlängert werden.
Adidas will sich in Zukunft stattdessen auf wenige Glamour-Clubs konzentrieren. Real Madrid, FC Bayern, Juve, Manchester United: Nur noch für die Kategorie der Serien-Champions, die sich global vermarkten lassen, können sich die Franken noch so richtig begeistern. Während ManU von Adidas pro Jahr bis zu 98 Millionen Euro erhält, kassieren die Bayern von ihrem Ausrüster 60 Millionen Euro pro Saison. Im Fall von Real Madrid kursiert sogar die atemberaubende Zahl von 140 Millionen Euro pro Spielzeit.
Es gab Zeiten, da liefen 14 von 18 Bundesligisten mit den berühmten drei Streifen auf. Wenn der Vertrag mit Schalke ausläuft, schrumpft diese Zahl voraussichtlich auf drei. Dann spielen hierzulande mehr Erstliga-Kicker mit Nike-Swoosh auf ihrem Trikot als mit der Kultmarke aus Herzogenaurach. "Bayern verkauft mehr Trikots als alle übrigen Bundesligisten zusammen", heißt es bei Adidas gerne zur Begründung.
Das ist wohl wahr. Dennoch machen es die Franken auf diese Weise Nike und dem aufstrebenden US-Konkurrenten Under Armour nur allzu leicht, ihre Position im Adidas-Stammland zu stärken.