- Für die ARD ist der Klassiker "Die Sportschau" gesichert. Das Erste kann auch in Zukunft die Zusammenfassung der Samstag-Partien als Erstsender im Free-TV ausstrahlen. Live-Rechte fehlen: Das Saisoneröffnungsspiel wird künftig nicht mehr in der ARD, sondern im ZDF zu sehen sein.
Außerdem darf der öffentlich-rechtliche Senderverbund weiterhin das Ohr im klassischen Radio am Ball haben.  

- Beim ZDF ist die Zukunft des "Aktuellen Sportstudios" gesichert. Live zeigt das Zweite die Saisoneröffnung und den Rückrundenauftakt.

- Für Sport1 bleibt zwar die Berichterstattung im TV bestehen; der Sender darf die Partien weiterhin am Sonntag in der Wiederholung zeigen, die Rechte an der 2. Liga sind indes dahin. 
Bitter für die Münchner Sportfamilie: Versandhändler Amazon hat dieses Mal die Rechte für die Audio-Internetübertragung erworben, die bislang - und damit nur für eine Rechterunde - bei Sport1.FM lagen. 

- Auch Springers Bild.de zieht den Kürzeren - die Highlight-Clips der 1. und 2. Bundesliga im Web gehen an die Münchner Perform Group, die das Sportportal Spox.com betreibt.

Vor allem für Sky stand viel auf dem Spiel. Die meisten der 4,6 Millionen Kunden haben den Pay-TV-Anbieter wegen der Fußball-Übertragungen abonniert. Doch die Live-Spiele sollten nicht mehr nur an einen Bieter gehen - hier kommt nun Eurosport ins Spiel. Der Großteil der exklusiven Rechte bleibt Sky allerdings erhalten.

Die Preisvorstellung von DFL-Chef Seifert für die zukünftigen Gesamteinnahmen lagen bei 1,1 bis 1,5 Milliarden pro Spielzeit; dieses Ziel hat er mit 4,64 Milliarden erreicht - wenn auch nicht voll ausgereizt. Bisher bekamen die Bundesligisten 2,51 Milliarden Euro für einen TV-Vertrag über vier Jahre. Im Schnitt erhalten die Vereine statt 628 Millionen nun 1,159 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die englische Premiere League nimmt pro Saison rund 2,3 Milliarden Euro ein.

Bis zum Montag konnten Medienunternehmen in mehreren Phasen über gesicherte Internet-Leitungen für insgesamt 17 Rechtepakete bieten. Die DFL hatte zuvor für jedes Paket einen vertraulichen Mindestpreis festgesetzt, den außer dem kleinen Team um Seifert nur das Bundeskartellamt kennt. Lag ein Angebot über dem Mindestpreis und noch 20 Prozent über dem zweithöchsten Gebot, erhielt der Bieter von der DFL sofort den Zuschlag. Für die begehrten Live-Pakete gab es noch eine zweite Runde. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.