Quartalszahlen:
Puma optimistisch für den Sportsommer
Sportartikelhersteller sind von der Corona-Krise hart getroffen: Läden geschlossen, Sport eingeschränkt, Wettbewerbe verschoben. Für den Sommer 2021 keimt Hoffnung auf - wegen Olympia und Fußball-EM.
Olympische Spiele und Fußball-Europameisterschaft vor Augen, aber die wirtschaftlichen Gefahren der Corona-Pandemie weiter fest im Blick: Der Sportartikelhersteller Puma geht nach einem halbwegs positiven ersten Quartal mit gemischten Gefühlen in den Sportsommer 2021.
Die Olympischen Spiele in Tokio würden zwar keine unmittelbaren Auswirkungen auf das Geschäft haben. "Die Leute rennen ja nicht in einem Leichtathletik-Shirt der deutschen Mannschaft durch die Gegend", sagte Puma-Vorstandschef Björn Gulden. Er hoffe aber, dass die Spiele - auch wenn sie vor leeren oder halbleeren Rängen stattfinden müssten - zu einer "Wegscheide für den Sport" in der Pandemie werden könnten.
In den ersten drei Monaten 2021 verdiente Puma unter dem Strich mit 109,2 Millionen Euro rund dreimal so viel wie im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 19,2 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Gulden ein Wachstum zwischen zehn und 20 Prozent. Vor allem im März liefen die Geschäfte mit Schuhen, Sportbekleidung und Sportgeräten gut. Doch immer noch seien 15 Prozent aller Läden weltweit zu. Die Lieferengpässe wegen Staus in den Häfen und fehlender Containerkapazitäten vor allem in Asien - wo ein Großteil der Puma-Artikel hergestellt wird - kosteten viel Geld.
Die Gewinne waren im Zuge der Pandemie im vergangenen Jahr eingebrochen. Das operative Ergebnis war mit 209 Millionen Euro auf weniger als die Hälfte abgerutscht, der Konzerngewinn lag mit 78,9 Millionen Euro sogar knapp 70 Prozent unter Vorjahresniveau. "Die Covid-19-Pandemie wird unsere Branche wahrscheinlich noch im gesamten Jahresverlauf beeinflussen, jedoch sind wir sehr zuversichtlich für die mittelfristige Zukunft von Puma und unserer Branche", so Vorstandschef Gulden.
Das Geschäft mit Fußball-Schuhen laufe gut, sagte der frühere Fußball-Profi. Die Ausrüsterverträge mit Stars wie Neymar oder Kingsley Coman zeigten Erfolge. Bei der bevorstehenden Europameisterschaft werde Puma vier Teams, darunter Ex-Weltmeister Italien ausrüsten. Als positiv habe sich erwiesen, am Golf-Geschäft festzuhalten und Basketball in den USA auszubauen. Vor allem jüngere Konsumenten-Zielgruppen würden so erreicht.
Generell habe sich der schon zu Beginn der Pandemie festzustellende Trend fortgesetzt, dass die Menschen mehr Sport zu Hause oder alleine machten. Yoga-Ausrüstung verkaufe sich sehr gut. "Das Laufen explodiert", sagte Gulden. Die Menschen kauften Laufschuhe, nicht nur zum Joggen, sondern nutzten sie für eine ganze Reihe von Aktivitäten.