Studie :
Corona setzt Sport zu: "Existenzielle Bedrohung"
Ohne Fans im Stadion fehlt vielen Vereinen die wichtigste Einnahmequelle. Wann sie zurückkehren, ist ungewiss. Die Sportbranche blickt deshalb wenig optimistisch in die Zukunft. Hoffnung macht nur TV.
Trotz erhöhter TV-Präsenz leidet der Sport weiterhin unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Zu diesem Ergebnis kommen das Fachmagazin Sponsors und der Marktforscher Nielsen Sports in einer gemeinsamen Studie. Für diese wurden sowohl Marktteilnehmer als auch Fans befragt. Insbesondere der anhaltende Wegfall von Zuschauereinnahmen trifft die Branche hart. Wann und in welchem Umfang Fans in den Stadien wieder zugelassen werden, ist noch nicht absehbar.
Die anhaltende Ungewissheit entwickelt sich laut der Studie für viele Marktteilnehmer zu einer "existenziellen Bedrohung." Sie gehen nicht davon aus, dass sich die Spieltag-Erlöse in näherer Zukunft erholen werden.
"Selbst klar definierte Hygiene- und Sicherheitskonzepte überzeugen die befragten Fans nicht immer", sagt Mathias Bernhardt, DACH-Geschäftsführer bei Nielsen Sports: "Schon jetzt sollten sich Sportorganisationen darauf vorbereiten, diese Ängste und Sorgen ernst zu nehmen und in Aufklärung zu investieren, um zukünftig auch die Erlösquellen in Ticketing und Hospitality zu sichern."
Ebenso liegt der stationäre Verkauf von Fanartikeln brach. Eine weitere Gefahr stelle die Erosion der Fan-Bindung und des Fan-Interesses dar. Außerdem beunruhigen drohende Insolvenzen von Unternehmen im Sportbusiness die Befragten.
Als Lichtblick identifiziert die Studie die Fernsehpräsenz der Top-Rechtehalter in Deutschland. Auch die Medialität im Allgemeinen sei im Verlauf der Pandemie deutlich gestiegen. Wesentlicher Treiber war hierbei das TV. Im Fernsehen erkennen die Befragten außerdem einen finanziellen Stabilisierungsfaktor — sowohl durch die Einnahmen bei den Übertragungsrechten als auch indirekt durch Sponsorengelder.