Auf Fahrten außerhalb seines Heimatstandorts in Estland wird "Robbie" derzeit grundsätzlich von einem sogenannten "Handler" zu Fuß begleitet. Und auch ein "Operator" in der Zentrale in Tallinn ist ständig mit dem fernsteuerbaren Roboter verbunden. Nur in Tallinn habe es bereits erste Testfahrten ohne einen menschlichen Begleiter gegeben, berichtete Starship-Sprecher Philip Schröder.

2017 kommen die Roboter

Bei einem erfolgreichen Abschluss der Tests könnte der Ernstfall für den Roboter nach Einschätzung des Herstellers bereits im kommenden Jahr starten, so dass die Lieferungen dann nur noch vom  Operator überwacht würden. In Deutschland können jedoch bislang nur einige Hundert Testhaushalte die Dienste des Roboters in Anspruch nehmen. Die noch hohen Kosten für die Expresslieferung  werden von der Elektromarktkette zunächst durch einen Gutschein ausgeglichen. Nach Ende der Einführungsphase verspricht die Herstellerfirma jedoch einen günstigen Betrieb des Roboters mit Kosten von etwa knapp einem Euro je Auslieferung. Damit sei der Roboter deutlich  preiswerter als herkömmliche Liefermethoden, hieß es.

Kunden können die Fahrzeuge per App buchen und dann den Liefertermin selbst bestimmen. Anschließend macht sich der Roboter im Schritttempo - mit etwa sechs Stundenkilometern - aus seiner nur  wenige Kilometer entfernten Station auf den Weg. Erst am Ziel kann der Lieferbehälter dann vom Kunden geöffnet werden, zusätzlich wird die Lieferung durch den Operator überwacht, der notfalls die Polizei alarmieren kann.

Amazon setzt die Branche unter Druck

Experten wie Boris Hedde vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) weisen auf die derzeit noch hohen Kosten und den großen Aufwand für derart kurzfristige Lieferungen hin. Die Mehrheit der Kunden erwarte noch keine Lieferung am selben Tag, sondern sei mit einer Zustellung innerhalb von etwa zwei bis drei Werktagen zufrieden. Doch durch große Versandhändler wie etwa Amazon werde die Branche derzeit unter Druck gesetzt, so Hedde.

Die Gewerkschaft Verdi zeigt sich skeptisch und verweist auf hohe technische Anforderungen und ein nur geringes Einsparpotenzial in der von prekärer Beschäftigung und niedrigen Löhnen geprägten Branche. "Wir gehen nicht davon aus, dass Lieferroboter in Zukunft in großem Ausmaß für die Zustellung an Kunden eingesetzt werden", sagte eine Sprecherin. (dpa)


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Autor: W&V Redaktion

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