IFH-Studie:
Onlinehandel in Deutschland knackt 50-Milliarden-Euro-Marke
Die Wachstumskurve im Onlinehandel zeigt weiterhin steil nach oben. In welchen Branchen es noch das größte Marktpotenzial gibt, zeigt eine aktuelle Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH).
Der Onlinehandel in Deutschland wächst weiter stark. Das Umsatzvolumen der Internethändler werde sich in diesem Jahr voraussichtlich erneut um mehr als elf Prozent auf 52,3 Milliarden Euro erhöhen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH). 2015 wuchs der Onlinehandel um zwölf Prozent gegenüber Vorjahr auf 47 Milliarden Euro.
"Der Onlinemarkt ist noch nicht erwachsen geworden. Die Wachstumsdynamik ist ungebrochen, ein Abflachen der Wachstumskurve noch nicht zu erkennen", sagte IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz. Vergleiche man die realen Umsatzzuwächse und nicht die prozentualen Steigerungsraten, habe sich das Wachstum des Onlinehandels sogar noch beschleunigt. Über den "Branchenreport Onlinehandel" hatte zuvor auch das "Handelsblatt" berichtet.
Angetrieben werde die Entwicklung von jenen Branchen, in denen der Internethandel bisher noch eine vergleichsweise untergeordnete Rolle spiele. Zu diesen "Nachzüglerbranchen" zählen Wohnen und Einrichten, Heimwerken und Garten, aber auch Lebensmittel und Drogeriewaren. In anderen Bereichen wie dem Buchhandel sei dagegen das Marktpotenzial des Onlinehandels scheinbar fast ausgeschöpft, heißt es in der Studie.
So weist das IFH für Lebensmittel und Delikatessen eine Wachstumsrate von 27,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2014 zu 2015) aus, für Bücher dagegen nur ein Wachstum von 2,6 Prozent. Auch Möbel inkl. Küchen, Elektro-Großgeräte und Körperpflege/Kosmetik gehören zu den wachstumsstarken Märkten. (fs/dpa)
Anbieter wie Food.de machen etablierten Lebensmittelhändlern Konkurrenz. Hier der erste TV-Spot des 2011 gegründeten Lieferservices, der heute in 32 deutschen Städten aktiv ist (Agentur: Taylor Flynn).