Streamingtipps:
Netflix hält Wettbewerb mit neuen Coups auf Distanz
Konkurrenz belebt das Geschäft. Trotz des wachsenden Wettbewerbsdrucks zeigt Branchenpionier Netflix, dass er immer für ein paar spektakuläre Coups im Seriengeschäft gut ist. Eine Staffel macht bereits Wochen vor dem Start internationale Schlagzeilen.
Love Village
Dating Show auf Japanisch: Acht Singles ziehen sich in ein abgelegenes Haus in den Bergen Japans zurück und wollen hier die Liebe ihres Lebens finden. In ihren neuen vier Wänden durchleben sie alle Höhen und Tiefen des Alltags und weinen, lachen, flirten und streiten. Ab 2. Mail darf das Publikum mitfiebern, welche Singles am Ende zu zweit oder doch allein abreisen werden.
„Love Village" schließt an über ein Dutzend internationale Dating Shows an, die Netflix bislang produziert hat. Vor allem „Love is Blind" (2020) und „Too hot to handle" (Anfang 2023) machten Schlagzeilen.
In der ersten Beziehungsserie sahen sich Paare erst, als sie sich verliebt und verlobt hatten, in der zweiten trafen sich Singles aus aller Welt in einer vermeintlichen Reality Show und wurden zur sexuellen Enthaltsamkeit verpflichtet. Gemessen an diesen Vorgängern wirkt „Love Village“ beinahe schon bieder.
Queen Cleopatra
Trotz des boomenden Angebots schafft es doch noch manche Serie in die internationalen Schlagzeilen. Das vorerst jüngste Beispiel ist „Queen Cleopatra". Weil die dunkelhäutige Schauspielerin Adele Jones die Hauptrolle spielt, ist prompt eine Diskussion über die tatsächliche Hauptfarbe der legendären Pharaonin entbrannt.
Von „Blackwashing" ist die Rede, obwohl über die tatsächliche Herkunft der Königin keine historisch wirklich sicheren Erkenntnisse existieren. Ab 10. Mai können User urteilen, ob der Vierteiler die Aufregung wirklich wert ist. Produzentin Jada Pinkett Smith porträtiert eine Herrscherin, die nicht nur wegen ihrer legendären Schönheit, sondern auch wegen ihrer hohen Intelligenz Beachtung verdient.
Ausdrücklich versichert Netflix, dass für die Miniserie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, die Hollywood oft ignoriere, berücksichtigt worden sind. Ansonsten ist Cleopatra nicht die erste afrikanische Herrscherin im Angebot des Streamingriesen. 2022 hat dieser bereits die Königin Njinga von Angola porträtiert. Produzentin war ebenfalls Jada Pinkett Smith. Weitere Porträts sind zu erwarten.
Queer Eye
Der Netflix-Klassiker geht in die siebte Runde. Ab 12. Mai können User in sieben neuen Folgen erleben, wie die „Fab Five" von „Queer Eye“ das Leben in der ohnehin schon turbulenten Karnevalshochburg New Orleans auf den Kopf stellen.
Die mit einem Emmy ausgezeichnete Serie folgt dem bekannten Muster. Fünf queere Livestyle - Experten beraten sogenannte „Heros" über Mode, Essen und Trinken, Kultur, Design und Körperpflege. Der Standort wechselt mit jeder Staffel, die bisherigen Netflix-Folgen wurden unter anderem in Los Angeles, Philadelphia und Tokio gedreht.
Jede Serie greift über vordergründige Alltagsthemen hinaus unterschwellig auch gesellschaftliche Themen wie Rassismus und Homophobie auf, Genau das macht den Erfolg von „Queer Eye“ aus. Die Netflix-Serie ist eine Neuauflage eines Fernseh-Oldies aus den Nullerjahren. 2003 strahlte die NBC-Tochter Bravo die Reality Show erstmals aus.
Working: What we do all day
Was machen amerikanische Präsidenten nach dem Ende ihrer Amtszeit beruflich? Barack Obama hat eine Filmproduktion gegründet und tritt regelmäßig in Netflix-Serien und -Filmen auf. Ab 17. Mai kehrt er auf die Bildschirme zurück und führt in der Serie „Working" durch amerikanische Arbeitswelten.
In vier Episoden sucht der Expräsident Beschäftigte in ihren Wohnungen oder an ihren Arbeitsplätzen auf und spricht mit ihnen über ihre berufliche Tätigkeit. Er will wissen, warum ihnen ihre Arbeit Freude bereitet und was einen guten Job überhaupt auszeichnet.
Der Expräsident besucht unter anderem Pflegestationen, Gaststätten und Hightech-Betriebe. Regie führt die bekannte amerikanische Dokumentarfilmerin Caroline Suh. Obama kennt sich im Thema aus. 2020 initiierte er den später mit einem Oscar ausgezeichneten Dokumentarfilm „American Factory".
Tour de France unchained
Für Netflix beginnt das berühmte Radrennen, das traditionell am 1. Juli startet, dieses Jahr bereits am 8. Juni. „Tour de France" begleitet Fahrer, Teammanager und andere Protagonisten während des letzten Events 2022 und porträtiert acht Mannschaften.
Netflix verspricht einen intensiven Blick hinter die Kulissen. Die insgesamt acht Folgen dokumentieren jede Phase des Rennens von den Vorbereitungen bis zum Zieleinlauf.
Der Streamingriese will mit der Doku-Serie über eine Sportart, die mehr als andere mit Dopingschlagzeilen von sich reden machte, offenbar an den Erfolg von „Drive to survive“ anknüpfen. Die 2018 gestartete Serie die Formel Eins wieder populär gemacht.