Corona und Kreativität:
Mehr Homeoffice, mehr Freelancer
Eine weltweite Umfrage zeigt die Auswirkungen der Pandemie auf Kreativität, Produktivität und Karriere. Jungen Angestellten fällt es schwer, zu Hause kreativ zu sein, Agenturleute wollen schneller zurück ins Büro.
Wird Home Office das neue Normal in Agenturen? Wie hat sich das Arbeiten von zu Hause auf die Kreativität ausgewirkt? Welche Aufstiegschancen erwarten Angestellte in der Pandemie? Und wie wird es weitergehen mit projektbasierter Arbeit, Retainern und Freiberuflern? Das hat eine Umfrage unter 772 Marketingfachleuten aus den USA, Australien und Deutschland von der Designplattform 99designs jetzt untersucht.
Ergebnis: Fast drei Viertel aller Marketing-Fachleute arbeiten seit März aus dem Homeoffice, etwa ein Drittel (32 Prozent) ist der Auffassung, dass sich ihre Produktivität zu Hause verbessert hat. Was die Kreativität angeht, sind sich die Experten uneins: 30 Prozent aller Marketingexperten finden die kreative Arbeit und die Zusammenarbeit an kreativen Projekten von zu Hause aus schwieriger, aber fast ebensovielen ist es von zu Hause aus leichter gefallen. Sieht man sich die Antworten geordnet nach Alter an, fällt auf, dass insbesondere jüngeren Mitarbeitern die kreative Zusammenarbeit von zu Hause aus schwerer fällt, als ihren älteren Kollegen.
Zurück ins Büro
Einen Unterschied gibt es zwischen Angestellten in Agenturen und Unternehmen: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Beschäftigten in Agenturen würden es vorziehen, ganztägig ins Büro zurückzukehren, aber nur 38 Prozent ihrer Kollegen aus Unternehmen. Die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) erwartet, dass Home Office aber künftig zur Normalität gehören wird - und Unternehmen bzw. Kunden vermutlich mehr Menschen einstellen werden, die ausschließlich zu Hause arbeiten.
Jeder fünfte glaubt, dass sich die Aufstiegschancen während der Pandemie erhöht haben, und 42 Prozent der Manager sind der Meinung, dass sich die Kommunikation mit ihren Teams trotz Homeoffice verbessert hat. Jeder fünfte Vermarkter geht davon aus, dass feste Retainer in der Post-Covid-Welt keine Rolle mehr spielen werden, ein Viertel der Führungskräfte in Agenturen erwartet sogar, dass die fixen Pauschalen gänzlich verschwinden werden. 39 Prozent der Marketingfachleute erwarten eine Verlagerung der Nachfrage hin zu projektbasierter Arbeit, jeder dritte Angestellte in einer Agentur glaubt, dass er in Zukunft verstärkt mit Remote-Freiberuflern kooperieren wird, um die Flexibilität der Teams und die Projektabwicklung zu verbessern.
Auch zum Thema Medien wurden die Marketing-Fachleute befragt. Diese erwarten, dass Außenwerbung und Direct Mail die Kanäle nach der Pandemie am stärksten an Bedeutung verlieren könnten, wachsen sollen vor allem die Bereiche Paid Social Activity, digitale Werbung und Podcast-Sponsorings.
Themen, die die Branche außerdem bewegen, sind Customer Experience, Social und Marketing Tech - wir widmen ihnen drei ganze Tage auf der diesjährigen Munich Marketing Week. Seien Sie dabei!