Mediennutzung Bewegtbild:
Wann Streaming-Abonnenten am liebsten glotzen
Eine Umfrage des Bewegtbild-Spezialisten Ooyola zeigt, wann der Power User am liebsten Videos übers Netz anschaut. Überraschend: Nicht immer ist der Samstag oder Sonntag der Lieblingstag. Und gestreamt wird jetzt überwiegend mobil.
Die Mobilnutzung ist immer mehr im Vormarsch - auch Videos und Streaming-Content werden immer mehr mobil angesehen. Dieses Quartal machen erstmalig die Aufrufe von mobilen Geräten mehr als die Hälfte aller Online-Aufrufe aus. Das hat der Bewegtbild-Spezialist Ooyola in einer neuen Untersuchung der Video-Nutzungsgewohnheiten herausgefunden. Grundlage bilden 3,5 Miliarden einzelne Nutzungsdaten von 220 Millionen Usern weltweit. Der Quartalsbericht macht deutlich, was die attraktivste Zielgruppe, die Power-Nutzer an ihre Kanäle bindet.
Werbefinanzierte Nachrichtenvideos werden unter der Woche häufiger besucht: Zu 37 Prozent mehr als am Wochenende. Power-Nutzer gehen auch bevorzugt mit dem Computer auf dieses Seiten, während ein durchschnittlicher User das Newsportal eher mobil ansteuert. Werbefinanzierter unterhaltender Video-Content wird besonders stark in der zweiten Wochenhälfte frequentiert: Power User sehen am Donnerstag und am Freitag zu 17 Prozent mehr Inhalte als am Montag bis Mittwoch und zu 37 Prozent mehr Inhalte als Samstag oder Sonntag. Unterhaltende Bewegtbild-Angebote mit Abonnement-Modell besuchen 76 Prozent der Power User eher geballt an zwei bis drei Tagen der Woche. Den Schwerpunkt bilden Freitage und Samstage. An Montagen hingegen kommt der wenigste Traffic von Power Usern. Auf Seiten mit transaktionaler Abrechnungsbasis produzieren Power User am Anfang der Woche den geringsten Traffic. Dafür streamen sie an Wochenenden 13 Mal mehr Content als unter der Woche.
51 Prozent aller Online-Aufrufe erfolgen neuerdings mobil. Das bedeutet eine Steigerung von 15 Prozent in einem Jahr und 203 Prozent seit 2014. Dabei erfolgen von Smartphones 43 Prozent aller Videoaufrufe, eine Steigerung von zehn Prozent innerhalb eines Jahres. Tablets machen die restlichen acht Prozent aus, was eine Steigerung von 51 Prozent im gleichen Zeitraum bedeutet. Kurze Videos (0-5 Minuten) machen mit 55 Prozent den Hauptanteil der Aufrufe von Smartphones aus. Mittellange Videos (5-20 Minuten) machen 18-20 Prozent der Betrachtungszeit auf Smartphones, Tablets und Computern aus. Lange Videos (mindestens 20 Minuten) machen fast die gesamte Betrachtungszeit bei sogenannten Set-Top-Geräten und 46 Prozent bei Tablets aus.
An den Platzhirschen iOs und Android geht nichts vorbei. 98 Prozent aller mobilen Aufrufe kommen von Apple- oder Android-Geräten. Bei Smartphones kommen 52 Prozent davon von iOS, die restlichen 48 Prozent von Android. Bei Tablets hingegen ist der Anteil von iOS in nur einem Jahr von 91 Prozent im zweiten Quartal 2015 auf 65 Prozent gefallen.
In die Untersuchung "Q2 2016 Global Video Index" sind auch die Umfrageergebnisse unter 1000 Streaming-Nutzern eingeflossen, die Ooyola mit dem Anbieter von Abozahlungsmodellen Vindicia initiiert hatte. Sie zeigen, wo der Knackpunkt für die Abonnenten liegt, der sie zur Kündigung ihres Streaming-Abos bewegt. 39 Prozent der Kunden gaben an, sie kündigten dann, wenn ihnen der Mehrwert fehlt. 13 Prozent kündigten, weil sie Probleme mit der Abrechnung hatten. 90 Prozent wären aber bereit, für zusätzliche Vorteile wie zugang zu Rabattaktionen zu zahlen. So würden sie auch länger bei einem Dienst bleiben. Für solche zusätzlichen Angebot wären 75 Prozent bereit, 3,95 Dollar pro Monat zu bezahlen.
Zwei spannende Nebenaspekte förderte die Untersuchung ebenfalls zutage: Programmatic nimmt weiterhin Fahrt auf, weil Publisher verstärkt Inhalte zur Verfügung stellen und Real-Time-Bidding-Handel wächst. Auch die TKPs hätten wieder angezogen. Zweitpreisauktionen seien von 19 auf 21 Dollar TKP angezogen.