Retrogaming:
Flashback: Atari und Sega Genesis für Nostalgiker und ihre Kinder
Plattenspieler, Filmremakes - Uralt-Spielekonsolen? Atgames produziert Flashback-Versionen von Atari und Sega - für eine treue, wachsende Zielgruppe.
Was waren das noch Zeiten, als Spielegrafik eigentlich nur aus Pixelklötzen bestand, aber trotzdem mehr gefesselt hat als Highend-Produktionen, die nach zehn Stunden durchgespielt sind. Jeder, der im richtigen Alter Super Mario Bros gespielt hat, weiß nicht nur trotz Pixelbrei genau, wie Mario und Luigi eigentlich aussahen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit fängt man auch an, mitzusummen, wenn irgendwo die alte Spielemelodie erklingt. Nicht beim NES, aber bei Sega Genesis und Atari 2600 ist das im Herbst wieder möglich. Atgames bringt neue Retrovarianten der klassischen Konsolen heraus - inklusive der Spiele. Ein Gespräch mit Yada Khoongumjorn, Produkt Manager bei AtGames.
Frau Khoongumjorn, Sie bringen bei Atgames zwei klassische Spielesysteme zurück - besser gesagt, Hommages an sie und ihre beliebtesten Spiele mit Systemen, die den gleichen Look haben: Atari 2600 und Sega Genesis. Warum haben Sie diese beiden ausgewählt?
Wir produzieren seit über zehn Jahren Retrokonsolen. Sega und Atari waren immer Kern in unserem Portfolio.
Wie haben Sie entschieden, welche Spiele sie aufnehmen und gleich in der Retrokonsole installiert mit verkaufen?
Wir überprüfen unsere Spieleliste jedes Jahr intern und berücksichtigen auch das Feedback von außen. Es gibt viele Spiele, die wir sehr gern mit einschließen würden, aber leider ist es aus verschiedenen Gründen nicht immer eine einfache Aufgabe, die Lizenzen zu erhalten. Und wir glauben, dass es enorm wichtig für die Retro-Gaming-Community ist, dass jedes Spiel bei all unseren Produkten immer offiziell lizenziert ist.
Nun ist es bei einem bestimmten Alterssegment klar, dass diese Spiele sehr bekannt und mit guten Erinnerungen verknüpft sind. Besteht Ihre Zielgruppe nur aus diesen Nostalgikern oder ist sie größer?
Unsere Zielgruppe ist eine Mischung aus nostalgischen Erwachsenen und Newcomern, die ein paar der klassischen Spiele ausprobiert haben, von denen sie gehört, sie aber nicht selbst gespielt haben. Und da wir grundsätzlich alle Konsolen mit zwei Controllern ausstatten, gibt es immer die Multiplayer-Möglichkeit - Eltern können ihre Kinder in die Retrospielewelt einführen.
Es gibt generell einen gewissen Trend zu Retro-Unterhaltung - Plattenspieler, Remakes, Shows wie Stranger Things, die gezielt die Atmosphäre bedienen. Wie schätzen Sie Retro-Gaming ein?
Ein klassisches Spiel ist aus Gründen ein Klassiker. Es hat etwas zeitloses. In diesem Zeitalter von massiven Multimedia-Spielproduktionen, bei denen es schon eine spürbare Zeit erfordert, bloß die Steuerung zu lernen, ist es erfrischend, ein dagegen schon fast intuitives Klassik-Game zu spielen.
Wie sieht die wirtschaftliche Perspektive hinter Retroprodukten aus? Wie lange hält das an?
Ich glaube, der Markt für Retroprodukte wird weiter wachsen. Wenn weitere Generationen erwachsen werden, werden auch sie nostalgische Gefühle für Produkte aus ihrer Kindheit haben.