TechTäglich:
Google: Großartiger Werbe-Spott gegen Apple
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einer herrlichen Apple-Parodie von Google und mit Eve Jobs - als Sportlerin.
Google: Großartiger Werbe-Spott gegen Apple
Auch wenn Design-Legende und iPhone-Schöpfer Sir Jonathan "Jony" Ive seit Ende 2019 nicht mehr für Apple wirkt – seine pompösen Werbespots sind unvergessen. In ihnen hat er mit distinguiertem British English und hypnotisch langsamem Sprechtempo auch Nebensächlichkeiten als Weltereignisse angepriesen. Als Apple-Fan konnte man dann nicht anders, als sofort instinktiv zur Kreditkarte zu greifen und das neueste Ive-Meisterwerk umgehend zu bestellen. Auch Google vermisst den Schwulst von Sir Jony offenbar sehr – und hat nun eine hinreißende Parodie produziert. In dem Werbe-Spott geht es um nicht mehr und nicht weniger als um die ordinäre Kopfhörerbuchse am neuen Einsteiger-Handy Google Pixel 5a – also genau um die Buchse, die Ive einst bei Apple abgeschafft hat. Aber: Ganz in der Tradition des Design-Gurus handelt es sich natürlich um ein sensationelles Stück Technik, das Google da zwei Minuten lang preist.
"Der Kreis wird endlich rund. Manche mögen sagen: Perfekt", heißt es im Ive-Duktus über die biedere Buchse, "erschaffen aus dem feinsten, erstklassigen Kupfer und Eisen". Kopfhörerkabel lassen sich dort in unvergleichlicher Weise einstecken, "entwickelt für optimales haptisches Feedback, für das befriedigende Gefühl von Klick". Wenn dann im Hintergrund auch noch eine Frauenstimme "fancy pronounciation" säuselt, "extravagante Aussprache" – dann ist die Ive-Illusion perfekt. Gemeinerweise bejubelt Google mit der Kopfhörerbuchse tatsächlich antike Technik, an deren Zukunft es selbst nicht mehr glaubt. Denn im kommenden Spitzenmodell Pixel 6 gibt es so einen Stecker nicht mehr, wie Yahoo weiß. Aber so war das ja auch schon bei Sir Jonathan: Es muss keine Technik-Revolution sein, es muss sich nur so anhören.
Also doch: Windows 11 für alle
Als Microsoft im letzten Juni Windows 11 aus dem Hut zog, erntete das neue Betriebssystem zwar Lob für Design und Bedienkomfort – aber es gab massiven Ärger um die Systemanforderungen. Denn die Hardware-Voraussetzungen mit 64-Bit-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB Speicherplatz bleiben zwar recht moderat – das schaffen die meisten PCs aus den letzten Jahren. Allerdings setzt der US-Konzern, so der Stand vom Juni, zwingend einen Rechner mit einem Trusted Platform Module (TPM) 2.0 voraus. Das ist ein Sicherheitschip, den Microsoft erst seit 2016 für zertifizierte Windows-Computer vorschreibt. Auf vielen älteren Rechnern würde damit nach dem Erscheinen Ende Oktober kein Windows 11 laufen, auch wenn sie eigentlich leistungsstark genug wären.
Nun ändert Microsoft nach vielen Protesten seine Update-Politik für Windows 11. Es bleibt zwar bei den zuvor bekanntgegebenen Voraussetzungen wie 64-Bit-Prozessor und 4 GB RAM. Aber die Amerikaner verlangen jetzt keine von ihnen zertifizierte und freigegebene Technik mehr, um das neue Windows installieren zu können. Damit entfällt auch der Zwang zum TPM-Modul. The Verge erklärt, was das bedeutet: "Insgesamt handelt es sich um eine große Veränderung, die bedeutet, dass Millionen von PCs technisch nicht auf der Strecke bleiben." Laut MS kann also jeder Nutzer versuchen, Windows 11 auf seinem Rechner zu installieren – allerdings "auf eigene Gefahr" und ohne Garantie, dass das auch funktioniert. PCs, auf denen momentan Windows 10 problemlos läuft, sollten in aller Regel aber auch mit Windows 11 zurechtkommen. Eine Einschränkung bleibt: Bisher ist unklar, ob solche nicht offiziell für Windows 11 zertifizierten Rechner dann auch automatische Updates und Fehlerkorrekturen erhalten. PCs, die Windows 11 offiziell unterstützen, sollen laut Microsoft "zu 99,8 Prozent absturzfrei" funktionieren.
LG OLED C1: Der beste Fernseher 2021?
LCD oder OLED? 55 oder 65 Zoll? Und auf welchen HDR-Standard kommt es aktuell an? Wer sich in den nächsten Wochen und Monaten einen neuen Fernseher zulegen will, steht vor einer unübersehbaren Auswahl von Geräten. Bei Warentest liegt aktuell der LG OLED55G19LA für rund 1.800 Euro mit Note 1,6 vorne. Das US-Magazin CNET hat sich jetzt ebenfalls festgelegt. In einem umfangreichen Test sichert sich auch hier LG Platz eins – aber es wird für die Käufer etwas günstiger. Dort heißt es: "LG C1 OLED TV im Test: Der beste Highend-Fernseher fürs Geld." Der C1 ist nicht das Topmodell der Koreaner, Warentest-Sieger G1 ist rund 400 Euro teurer. Auf die Bildqualität hat das aber offenbar überhaupt keinen Einfluss. CNET lobt das Display des C1 mit 10 von 10 Punkten als "jedem LCD-TV überlegen", schwärmt von den hohen Kontrasten, von kräftigen Farben und vom guten Bild auch aus seitlichen Blickwinkeln. Mit eigenen "Game Optimizer"-Einstellungen für Action- oder Rollenspiele ist der C1 demnach auch für Spiele- und PlayStation-Fans aktuell die beste Wahl.
Die Helligkeit bleibt technisch bedingt wie von OLED gewohnt zwar etwas hinter den besten LCD-Fernsehern zurück, ist laut CNET aber unter allen normalen Umständen gut genug. Den C1 gibt es in Deutschland in fünf verschiedenen Größen. Damit sollte er in jedes handelsübliche Wohnzimmer passen: 48 Zoll ab rund 1.300 Euro, 55 Zoll ab 1.400 Euro, 65 Zoll ab 1.800 Euro, 77 Zoll ab 3.700 Euro und 83 Zoll ab 5.400 Euro. Einziger großer Nachteil, den CNET auflistet: Im Vergleich zu guten LCD-Fernsehern ist der C1 immer noch sehr teuer. Für große Fans von Filmen, Serien und Spielen lohnt sich der Kauf. "Otto Normalzuschauer" dürfte dagegen mit einem Samsung QLED 4K Q60T (55 Zoll für rund 580 Euro, Testnote 1,9) genauso glücklich werden.
Neue PlayStation 5: Weniger cool
Das Geheimnis der "neuen" PlayStation 5 ist gelüftet. Bei der Variante mit Modellnummer CFI-1102A, die Sony jetzt heimlich, still und leise weltweit in den Handel gebracht hat, haben die Japaner an der Kühlung der Konsole gespart. Fans und Beobachter hatten gerätselt, warum die überarbeitete PS5 plötzlich um satte 300 Gramm leichter ist als das Ur-Modell. YouTuber Austin Evans hat das Rätsel beim Sezieren des Geräts gelöst: Die Kühlkörper im Inneren fallen deutlich kleiner aus, Sony hat jede Menge Kupfer eingespart. Das dürfte Produktionskosten reduzieren, könnte aber auch zu Überhitzungsproblemen führen. Denn die diversen PlayStation-Generationen sind dafür berüchtigt, bei aufwändigen Spielen gerne heiß zu laufen – und die Luft dann unter massiver Geräuschentwicklung nach draußen zu pusten.
Das Magazin Notebookcheck verkündet bereits Click-trächtig die "schockierende Wahrheit hinter der ersten Überarbeitung der PlayStation 5". Wie sich die "weniger coole" PS5 im Alltag bewährt, und ob sie mehr Krach veranstaltet als das erste Modell, müssen nun Tests zeigen. YouTuber Evans hat jedenfalls bereits gemessen, dass die ausströmende Luft 3 bis 5 Grad wärmer ist als beim Vorgänger. Auch wenn davon auszugehen ist, dass Sony sich genau mit diesem Problem beschäftigt hat, dürften viele Käufer jetzt noch nach der ursprünglichen PS5 suchen. Der Geheimcode lautet dabei: Modellnummer CFI-1000 beziehungsweise CFI-1000B.
Eve Jobs: Apple-Erbin gewinnt mit Gates-Schwiegersohn
Eve Jobs. Allein schon bei diesem klangvollen Namen laufen Apple-Fans wohlige Schauer über den Rücken. Die 23-jährige ist die jüngste Tochter des 2011 verstorbenen Apple-Gründervaters – und eine überaus talentierte Springreiterin. Sie hat jetzt auf der Global Champions Tour in Hamburg mit ihrer Equipe Paris Panthers die Teamwertung gewonnen, und noch auf dem Parcours in Klein Flottbek mit einer Champagnerdusche zünftig gefeiert. Das berichtet die Hamburger Morgenpost.
Noch interessanter für Tech-Fans wird der Triumph der Kalifornierin durch den Namen des Partners von Eve Jobs in dem Zweier-Wettbewerb. Die Apple-Erbin siegte zusammen mit Nayel Nassar. Der 30-jährige US-Ägypter ist wiederum der Verlobte von Springreiterin Jennifer Gates – und damit der künftige Schwiegersohn von Microsoft-Gründer Bill Gates. Turnierdirektor Volker Wulff schwärmte bereits: "Das könnte der Beginn der Fusion von Apple und Microsoft sein." Für die Siegprämie hätte die ehrgeizige Eve Jobs jedenfalls nicht in Hamburg antreten müssen. 20.597 Euro sind in ihrer Familie eher Kleingeld.