Dmexco-Studie:
Haltung: Wunsch ist nicht gleich Wirklichkeit
Bald ist es so weit, die Dmexco öffnet ihre (digitalen) Pforten - mit dem diesjährigen Motto "Attitude matters". Welche Rolle Haltung in der Digitalbranche spielt, zeigt jetzt eine umfassende Studie.
Das diesjährige Motto der Dmexco, die digital als Dmexco@home stattfindet, heißt "Attitude matters" - es geht um Haltung, die in der Digitalbranche jetzt wichtig ist. Aber welche Herausforderungen bringt dieses Thema für die Branche mit sich, welche Rolle spielt Haltung in welchen Unternehmensbereichen spielt und welche Schwierigkeiten können sich daraus ergeben? Um das zu erfahren, gibt es in diesem Jahr erstmalig einen Dmexco-Report mit einer umfassenden Studie zum Thema Haltung.
Ergebnis: Die Digitalbranche ist sich einig. 95 (national) und 90 (international) Prozent der Befragten meinen, Unternehmen müssten heute Haltung zeigen. Besonders wichtig ist das national in den Bereichen "Vertrauen/Transparenz gegenüber Kunden" (64 Prozent), "Klimawandel" (64 Prozent) und "Abschwächung der Coronakrise" (62 Prozent). International liegen ebenfalls "Vertrauen/Transparenz gegenüber Kunden" (63 Prozent) und "Klimawandel" (51 Prozent) ganz vorne. Die befragten Marketer sehen jedoch die "Abschwächung der Coronakrise" gleichauf mit dem Thema "Personalisierung vs. Datenschutz" (beides 49 Prozent).
Wunsch vs. Wirklichkeit
Guckt man sich die Praxis an, sieht es aber anders aus. So spielt der Klimawandel lediglich bei 44 Prozent der deutschsprachigen Unternehmen eine Rolle, wohingegen 64 Prozent Haltung in diesem Bereich für wichtig erachten. International sind es sogar nur 32 Prozent im Vergleich zu 51 Prozent. Bei den deutschsprachigen Marketern ergeben sich ähnliche Diskrepanzen beim Thema "(Gesellschafts-)Politische Fragen": Nur 28 Prozent sagen, dass dieses Thema eine Rolle in ihrem Unternehmen spielt, wohingegen 39 Prozent finden, dass Unternehmen in diesem Bereich Haltung zeigen sollten. 96 Prozent national und 89 Prozent international glauben grundsätzlich daran, dass Unternehmen auch zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen beitragen können.
Eine Mehrheit der national (70 Prozent) und international (54 Prozent) Befragten glaubt, dass es nach der Corona-Krise wahrscheinlich kein Zurück zu business as usual gibt und sich etwas ändern müsse. Vor allem in drei Bereichen sehen die Befragten Herausforderungen und Handlungsdrang für die Zukunft: Unternehmen müssten Puffer für kommende Krisen aufbauen (national: 62 Prozent, international: 53 Prozent), nachhaltiger wirtschaften (national: 72 Prozent, international: 58 Prozent) und sich noch dringender um die Möglichkeiten des digitalen Arbeitens kümmern (national: 85 Prozent, international: 79 Prozent). Gleichzeitig glauben 49 Prozent der national und 42 Prozent der international Befragten, dass Gewinnmaximierung nicht mehr das oberste Prinzip von Unternehmensführung darstellen sollte.