Foma-Trendmonitor:
USA und Asien setzen europäische Digitalindustrie unter Druck
Der Foma-Trendmonitor zeigt, dass Digital Audio und Addressable TV stärkste Wachstumstreiber der Branche sind. Und dass die US-Player der europäischen Wirtschaft davonziehen könnten.
Der Fachkreis Online-Mediaagenturen (FOMA) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat die neue Ausgabe des Foma-Trendmonitors veröffentlicht. Laut den befragten Experten aus Foma und der Organisation der Mediaagenturen (OMG) sind Audio-Marketing und Addressable TV die stärksten Trendthemen der kommenden Jahre.
Die befragten Experten gehen davon aus, dass Addressable TV im Jahr 2020 nochmal um 20 Prozent wachsen wird im Vergleich zu 2019. Digital Audio wird sogar um 21 Prozent wachsen. "Immer mehr Deutsche legen sich Smart Speaker zu beziehungsweise nutzen die Sprachassistenten ihrer Smart-Phones, auch dies ist ein Treiber des erwarteten Wachstums von Digital Audio als Werbekanal", sagt Foma-Sprecher Manfred Klaus von Plan-Net-Media. "Auch Addressable TV bietet bereits jetzt eine hohe technische Reichweite und starke individuelle Werbemöglichkeiten, deren Potentiale noch nicht ausgeschöpft sind."
Das Personal ist knapp
Als große Herausforderung betrachten die Online-Mediaagenturen vor allem die Suche nach geeignetem Personal: 93 Prozent der befragten Experten stimmen der Aussage zu, dass qualifiziertes Personal knapp ist.
Zudem halten 72 Prozent der befragten Experten die Komplexität von Media für "immer schwerer zu bewältigen."
Zu den größten Herausforderungen zählen zudem Privacy-Themen: DSGVO und Third-Party-Data-Blocking bezeichnen 55 Prozent als "große" und 40 Prozent als "mittlere" Herausforderung. 77 Prozent sind der Meinung, dass die europäische DSGVO und die aktuell diskutierte Fassung der E-Privacy-Verordnung eher den US-Unternehmen nützt als den europäischen. 86 Prozent der Foma- und OMG-Experten glauben, dass die europäische Digitalindustrie von amerikanischen und perspektivisch von asiatischen Konzernen abgehängt wird.
Foma-Sprecher Sascha Jansen (Omnicom Media Group): "Daran ist zu erkennen, dass die europäische Internetindustrie echten Druck aus den USA und Asien spürt und die europäische Rechtsprechung diesen Druck tendenziell erhöht."
Der Foma Trendmonitor erscheint bereits im 13. Jahr in Folge und dieses Jahr zum ersten Mal in Kooperation mit der OMG e.V. Organisation der Mediaagenturen. Die Aussagen der befragten Experten repräsentieren 25 FOMA-Mitgliedsunternehmen und 20 OMG-Mitglieder, wodurch insgesamt mehr als 90 Prozent des digitalen Mediavolumens in Deutschland vertreten sind.