Customer Experience:
So geht Kundenerlebnis für Kinder
Alle reden von Customer Experience – und meinen damit meistens Erwachsene. Wir zeigen Marken aus aller Welt, die es verstanden haben, auch Kids zu begeistern.
Auch Puppen müssen hin und wieder zum Gesundheits-Check und sich bescheinigen lassen, dass ihnen ja nichts fehlt. Am besten im Puppenkrankenhaus im Flagship Store des Puppenherstellers American Girl, Tochtergesellschaft von Mattel. Ein Gesundheitszertifikat, Sehtest, Zahnuntersuchung und sogar Röntgen inklusive! Und – sollte wirklich mal ein Arm gebrochen oder ein Auge herausgefallen sein: Auch das wird repariert. Customer Experience ist in aller Munde, und das ist kein Trend, der sich nur an Erwachsene richtet. Auch Kinder schätzen es, wenn der Einkauf zum Erlebnis wird – Marken wie American Girl machen vor, wie es geht. In den Läden in New York und Chicago gibt es aber nicht nur ein Krankenhaus für die geliebten Begleiter. Auch ein Friseur, Piercingstudio oder Maniküre (für Puppen!) sind vor Ort, damit den Kleinen beim Shoppen nicht langweilig wird.
Auch im Lego-Haus im dänischen Billund wird das Erlebnis rund um die Marke großgeschrieben. Auch wenn es mehr ein Themenpark ist als ein Laden (den gibt es natürlich auch), kommen Kinder mit der Marke hier intensiv in Kontakt. On- und Offline zu verbinden, gehört hier überall dazu – mit der eigenen Lego-House-App können selbst gebaute Produkte gescannt und geteilt werden. Ganze Städte aus Lego planen, eine Ausstellung der größten Lego-Kunstwerke, Autos bauen und auf der Rennstrecke testen oder das eigene Porträt per AR erkennen lassen und mit Legosteinen nachbauen – und zum Abschluss im hauseigenen Restaurant das Menü aus Steinchen zusammenstellen. So macht man eine Marke anfassbar.
Auch Virtual Reality ist eine gern genutzte Möglichkeit, um Kids in andere Welten zu entführen – raus aus dem langweiligen Shopping-Alltag. So konnten die kleinen Besucher der Londoner Shoppingmall Westfield im Sommer nicht nur an Schaukeln und Spielgeräten mit Dschungel-Bezug spielen, sondern per VR-Brille auch "echt" in den Dschungel reisen.
Bei Walmart brauchen Kinder gar nicht erst das Haus verlassen, um Produkte zu testen und Erlebnisse mit der Marke zu machen. Im WalmartToyLab können Kids – pünktlich zu Beginn der Weihnachtssaison – über interaktive Spiele bequem von zu Hause aus am Computer oder Tablet die neuesten Produkte der Saison testen. Anstatt passiv Inhalte zu konsumieren, können sie dort selbst entscheiden, was sie als nächstes erleben möchten – und natürlich auch, was am Ende auf dem Wunschzettel landet.
Bei Candylawa in Saudi Arabien, mit Süßigkeiten auf 1.800 Quadratmetern schon allein der Produkte wegen ein Erlebnis für Kinder, können Kids und Eltern im quietschbunten Designershop eigenes Naschwerk und Lollies selbst entwerfen – und sich fühlen, als würden sie durch eine Bonbontüte spazieren.
Langweilig wird es auch bei Lark Toys in den USA nicht so schnell. Der Spielzeugladen, der auf Trip Advisor schon als Touristenattraktion gilt, setzt schon länger auf die gute Unterhaltung von Kindern, als es Buzzwords wie Customer Experience gibt. Dort kann man sogar Minigolf spielen oder mit dem berühmten Karussell aus Fabeltieren fahren – und das schon seit 1997. Kinder haben eben schon immer Wert auf gutes Entertainment gelegt.