Außenwerbung:
Ströer will TV-Vermarktern ans Werbegeld
Außenwerber Ströer buhlt offensiv um die Kundschaft der Fernseh-Vermarkter. Sales-Chef Robert Bosch empfiehlt im W&V-Interview TV-Kunden, mehr Geld in Außenwerbung zu stecken.
Der Außenwerbe-Konzern Ströer will mehr Werbekunden gewinnen, die bislang vor allem im Fernsehen werben. Dies erklärt Vermarktungschef Robert Bosch im Interview mit W&V. "Wir sagen Werbetreibenden: Ihr müsst eure TV-Kampagnen in Außenwerbung verlängern", sagt Bosch. Die Formel "TV plus Public Video" verspreche "einen deutlich höheren Return on Investment".
Der Aussagen von Ströers Chief Marketing Officer darf man durchaus als versteckte Kampfansage an die TV-Vermarkter deuten. Denn schon drei bis fünf Prozent des bisherigen TV-Budgets, investiert in Außenwerbung, würden dort für einen wahren Umsatz-Schub sorgen. Mit Werbeinvestitionen von 4,4 Mrd. Euro netto jährlich ist Fernsehwerbung mit Abstand das größte Werbemedium. Für Außenwerbung geben die Unternehmen nur rund eine Mrd. Euro pro Jahr aus.
Die Geschäfte von TV-Vermarktern und Außenwerbern und Außenwerbern haben sich durch die Digitalisierung einander angenähert. Ströer zeigt auf rund 3500 Großbildschirmen Bewegtbild-Spots. Deutschlands größter TV-Vermarkter, die ProSiebenSat.1-Tochter SevenOne Media, ist Anfang des Jahres ebenfalls in das Business mit digitaler Außenwerbung eingestiegen. Die neue Konkurrenz spielt Bosch im W&V-Gespräch allerdings herunter. "Ich begrüße das", so Bosch. "Das ist doch Gattungsmarketing".