Interview:
„Plakatwerbung wird auf Passantenströme reagieren“
Mit hohem personellem und technischem Aufwand sichert Wall, dass Plakatwerbung „brand-safe" ist und setzt dabei auf Mobile Targeting.
Herr Prasse, Großstädte verändern sich ständig. Wie gewährleisten Sie, dass Ihre Plakate stets vollständig einsehbar sind?
Jeder einzelne unserer über 40.000 Werbestandorte in Deutschland ist handverlesen. Über 400 Service-Mitarbeiter prüfen zudem bundesweit täglich, ob mit den Werbeträgern alles in Ordnung ist. Und wenn sich eine Baustelle ins Sichtfeld unserer Werbeflächen zu schieben droht, findet hier keine Plakatierung statt. Wir stehen mit unseren kommunalen Vertragspartnern hierzu stets im engen Austausch. Auch eine hohe Servicequalität durch regelmäßige Reinigung der Werbeträger gehört für uns zum Thema Brand-Safety.
Ad-Fraud hat Online gehörig ins Gerede gebracht. Wie valide sind Ihre Zahlen?
Die „MA Plakat" ist eine sehr gute Grundlage, aber damit unsere Daten noch besser werden, arbeiten wir zum Beispiel mit Adsquare als Spezialisten für Mobile Targeting zusammen. Weitere Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Mobile Targeting und Daten testen wir aktuell.
Klingt, als ob es um Onlinewerbung ginge …
Stimmt, Digital Out-of-Home wird Kampagnen sicher bald vermehrt an die unterschiedlichen Passantenströme anpassen, sie also mehrmals täglich wechseln und dabei sicher auch nach Wochenende oder Arbeitstag unterscheiden. Google hat das kürzlich in London schon gemacht. Je nachdem, welche Informationen die Smartphones der Passanten lieferten, wurden dazu passende Inhalte an die digitalen Werbeflächen ausgeliefert. Ja, fast wie im Internet, mit dem Unterschied, dass Außenwerbung stets brand-safe ist.
Andreas Prasse steht der Wall GmbH seit 2010 als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb vor. Er kommt von JC Decaux. Die Pariser haben die Berliner Out-of-Home-Spezialisten 2009 übernommen. Prasse lebt Plakat: Fünf Jahre lang leitete er auch die Flughafenwerbung in Frankfurt.