Screenforce Academy:
"Jobs in der Medienbranche sind sicher"
"Was mit Medien" ist ein Traumjob, so Screenforce-Geschäftsführer Malte Hildebrandt. Im Vorfeld der Screenforce Academy gibt er allen, die in diesen Bereich möchten, einen Tipp: Auch mal einen Schritt zur Seite gehen.
Die Marketing- und Kommunikationsbranche beschäftigt das Thema Fachkräftemangel mehr denn je. Einer repräsentativen Umfrage der Dmexco zufolge ist diese Thematik sogar wichtiger, als neue Umsatzkanäle zu erschließen. Der Branchenverband GWA schlug zuletzt ebenfalls lautstark Alarm und erklärte, den Agenturen fehlten tausende Nachwuchskräfte. Wie sieht es im Bereich TV und Total Video aus?
Auch wenn die TV-Branche mit ihren starken Unterhaltungsmarken nach wie vor eine sehr hohe Anziehungskraft auf junge Talente hat, so sitzen wir doch alle in einem Boot. Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal beschäftigt auch uns im Screenforce-Verbund intensiv. Wir haben dieses Themenfeld daher zu einer unserer Kernaufgaben erklärt, neben den klassischen Gattungsmarketing- und Research-Projekten, die seit jeher das Fundament unserer Arbeit sind. Insbesondere in den Bereichen Tech, Data und Künstliche Intelligenz stehen wir tatsächlich in einem starken HR-Wettbewerb. In Bereichen wir Redaktion, Marketing oder Produktion wiederum können wir uns hingehen sehr wohl behaupten.
Welche Maßnahmen haben Sie mit ihrem Team konkret ergriffen, um junge Talente von der TV-Branche zu begeistern?
Im Mittelpunkt steht ganz klar die Screenforce Academy, die jungen Talenten einen Blick hinter die Kulissen unserer faszinierenden Branche bietet. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass unsere Branche spannender ist denn je, denn nie zuvor war die Vielfalt an Inhalten, Vermarktungs- und Distributionsmöglichkeiten größer. All das findet sich in unserem Academy-Programm wieder, das wir eigens für die junge Medien- beziehungsweise Media-Generation konzipieren. Dabei verstehen wir uns als Teil der kompletten Bewegtbildbranche. Denn wir bieten auch unseren Marktpartnern aus der Produktions- und Agenturwelt dabei eine virtuelle Bühne, auf der sie sich präsentieren und einen Einblick in ihre Arbeit geben können. Dieses Spektrum ist einzigartig in Deutschland, das honorieren unsere Teilnehmenden.
Welche weiteren Maßnahmen auf diesem Feld gibt es neben der Academy?
Um die Academy herum finden diverse Aktivitäten unserer Gesellschafter statt. Etwa die Teilnahme an Jobmessen oder die Vorstellung von Jobprofilen über diverse Kanäle. Das geht mit unseren Maßnahmen Hand in Hand, etwa wenn wir via Instagram die Themen der Academy aufgreifen und die Referent*innen auch dort zu Wort kommen lassen oder wenn wir monatlich eine Auswahl an Top-Jobs im Bereich TV- und Vermarktung via LinkedIn kommunizieren und auf die Stellenportale unserer 12 Gesellschafter verweisen.
In wenigen Wochen steht die dritte Academy-Runde an. Was haben Sie aus den ersten beiden Flights mitnehmen können und wie setzen sich Ihre Teilnehmenden zusammen?
Unser Konzept geht voll und ganz auf und daher werden wir am Ablauf auch erstmal nichts ändern. Drei Tage mit vollem Programm, live, virtuell, kurzweilig und interaktiv – damit können wir beim Nachwuchs punkten. Die Aufteilung ist nahezu gleich verteilt: Rund die Hälfte kommt aus Hochschulen, die andere Hälfte hat bereits im Arbeitsleben Fuß gefasst und ist zwei bis drei Jahre im Job. Das sind genau die beiden Zielgruppen, die wir ansprechen wollen. Rund 1000 Teilnehmende hatte wir bislang pro Session und wir sind zuversichtlich, dass wir diese Zahl in diesem Jahr noch einmal steigern können, zumal weitere Partner an Bord gekommen sind.
Sie spielen auf Ihre Hochschul-Kooperationen an.
Korrekt. Wir haben vor einem Jahr mit zehn angefangen, darunter die Macromedia, die IUBH oder die Hochschule Fresenius. Neu dabei sind in diesem Jahr die TH Köln sowie die FHWN City Campus und die FH Campus, beide aus Wien. In Summe haben wir nun 15 Hochschulpartnerschaften. Weitere sind herzlich willkommen. Neu ist zudem unsere Partnerschaft mit der Initiative „start into media“ des Mediennetzwerk Bayern. Wir verfolgen sehr ähnliche Ziele, daher freuen wir uns sehr, uns von nun an gegenseitig zu unterstützen. Das ist der Beginn einer wunderbaren Partnerschaft, davon bin ich fest überzeugt.
Noch immer ist „Was mit Medien“ für viele ein Traumjob für jungen Talente. Welche Tipps können Sie dem Nachwuchs mit auf den Weg geben?
Lustig, dass Sie gerade diese altbekannte Formulierung aufgreifen. Denn vor Kurzem hatte ich ein Interview mit Daniel Fiene und Herr Pähler, den beiden Hosts des Podcasts „WAS MIT MEDIEN“, der sich allen Themen rund um den Medienwandel widmet.
Wir sprachen sehr intensiv über das Thema Jobs in der Bewegtbildbranche. Klar, die mediale Arbeitswelt ändert sich rasant. Manche Jobs werden der Digitalisierung zum Opfer fallen, aber auf der anderen Seite entstehen so viele neue Job-Profile, bei denen junge Talente enorm viel bewegen können. Mein Tipp an den Nachwuchs: Seid stets offen für Neues! Und geht ruhig mal ein Schritt zur Seite, das eröffnet völlig neue Perspektiven. Macht das, was ihr heute tut gut und mit Leidenschaft, aber denkt nicht immer nur an die Karriere und das „Morgen“.
Ihr Blick in die Glaskugel: Wie verändert der technologische Wandel – allen voran die Digitalisierung und Automatisierung – die Arbeitswelt in der Bewegtbildbranche ganz konkret?
Jobs in der Medienbranche sind einerseits einem starken Wandel ausgesetzt, die Arbeitsprozesse ändern sich rasant. Aber die Zukunft der Jobs in der TV-und Total-Video-Branche ist sicher. Das liegt vor allem darin begründet, dass die meisten Jobs in unserem Business keine Routine sind und vielfach eine hohe kreative Eigenleistung erfordern.
Junge Talente bekommen einen Blick hinter die Kulissen der TV-Branche bei der Screenforce Academy vom 5. bis 7.4.2022. Das digitale Event richtet sich an Berufsanfänger:innen und junge Marketer:innen, die ihre Karrierechancen nachhaltig erhöhen wollen sowie an Studierende in den Bereichen Medien, Marketing, Journalismus und Kommunikation.
Hier geht es zur kostenlosen Anmeldung.
Malte Hildebrandt ist Geschäftsführer von Screenforce. Bevor er die Geschäftsführung im Januar 2021 übernahm, war er bereits fünf Jahre als CMO für die Gattungsinitiative der TV-Vermarkter aktiv. Zusammen mit dem vorherigen Geschäftsführer Martin Krapf hat er die Neupositionierung von Screenforce vorangetrieben und u.a. das jährliche Branchenevent Screenforce Days entwickelt und verantwortet. Der studierte Betriebswirt war von 2005 bis 2016 in verschiedenen leitenden Funktionen bei ProSiebenSat.1 tätig, u.a. als Geschäftsführer Marketing SevenOne Media, Gründer und Geschäftsführer der SevenOne AdFactory und als Chief Marketing Officer der ProSiebenSat.1 TV Deutschland.