Preisgekrönte Doku "Route 4":
ProSieben widmet Seenotrettung einen ganzen Abend
Eine mehrfach ausgezeichnete Doku zum Thema Seenotrettung, im Anschluss eine Talkrunde mit Klaas Heufer-Umlauf: ProSieben räumt die Primetime für das Leid im Mittelmeer frei.
"Das Mittelmeer ist ein großer Friedhof." Mit drastischen Worten sprach Papst Franziskus vergangenes Jahr immer wieder über das Schicksal der Menschen, die über das Mittelmeer zu flüchten versuchen. Über 20.000 Menschen sind in den vergangenen Jahren auf der Flucht ertrunken. "Wir gucken uns an, was passiert. Und das Schlimmste ist, dass wir uns daran gewöhnen. 'Ah', wird gesagt, 'heute ist ein Boot gesunken, viele Vermisste.' Dieses Sich-daran-Gewöhnen ist eine schlimme Krankheit! Es ist eine sehr schlimme Krankheit!"
23 Preise national und international
Warum lassen wir zu, dass so viele Menschen im Mittelmeer ertrinken? ProSieben widmet sich dieser Frage und dem Thema Seenotrettung am 24. Oktober 2022 mit zwei Programmen in der Prime Time: Um 20.15 Uhr zeigt der Sender die preisgekrönte Dokumentation "Route 4". Der Dokumentarfilm begleitet die Einsätze der Hilfsorganisation "Sea-Eye" auf hoher See und zeigt, was auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt passiert: dramatische Rettungsaktionen und menschliche Schicksale. Die Premiere des 54 Minuten langen Films fand am 24. November 2021 in Programmkinos in Deutschland und Österreich statt. Insgesamt 23 Preise hat die Dokumentation seit dem national und international abgeräumt.
Damit wagt der Sender erneut ein Experiment. Bereits beim Thema Pflegenotstand hat ProSieben ungewöhnliche Wege mit seiner Dauer-Doku beschritten und wurde dafür unter anderem mit dem Deutschen Mediapreis ausgezeichnet.
Über 15 Monate hat ein Medienteam das Seenotrettungsschiff Alan Kurdi während mehrerer Missionen auf dem Mittelmeer begleitet. Neben zahlreichen bewegenden Momenten auf See entstand auch Material in Ländern wie Niger, Tunesien, Libyen, Italien und Malta. Produziert wurde der Film von Boxfish im Auftrag von Sea-Eye und dem Mennonitischen Hilfswerk. "Wir möchten auf von der EU selbsterschaffene Probleme aufmerksam machen. Auf das Leid und die Strapazen, die Menschen auf ihren Reisen widerfahren, und auf die unglaubliche Arbeit der NGOs (in diesem Fall Sea-Eye), die als einzige die Aufgabe übernehmen, Menschen im Mittelmeer zu retten", heißt es dazu auf der Webseite der Organisation.
Talkrunde mit ProSieben-Liebling Klaas Heufer-Umlauf
Im Anschluss spricht Moderator Klaas Heufer-Umlauf mit Gästen über das Thema, das wir alle so gerne verdrängen. Zu diesen gehören: Journalistin Franziska Grillmeier, Sea-Eye-Mitarbeiterin Sophie Weidenhiller, der Geflüchtete Zain Alabidin Al Kathir und Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Der Zeitpunkt ist gut, denn auch wenn die Vorweihnachtszeit gerade erst beginnt, so steigt in dieser bekanntlich die Spendenbereitschaft.
ProSieben-Senderchef Daniel Rosemann, sagt: "Im Mittelmeer, also vor unserer Haustür, sterben täglich Menschen. Und wir schauen besonders in diesen Zeiten alle gerne weg. ProSieben möchte mit 'Route 4' ein Zeichen für das Hinsehen, ein Zeichen für die Menschlichkeit setzen. Deshalb beschäftigen wir uns einen Abend lang mit der Situation der Menschen, die über das Mittelmeer flüchten. Der Film 'Route 4' zeigt die katastrophalen Zustände, die Organisationen wie 'Sea-Eye' versuchen zu verbessern - um Menschenleben zu retten."