WDR:
Am Montag ein letztes Mal "Hart aber Fair" mit Plasberg
Der Wechsel in der Moderation wurde bereits Mitte August bekannt, jetzt wird es aber ernst. Frank Plasberg präsentiert seine letzte Sendung "Hart aber fair" - zu einem brisanten Thema und mit prominenten Gästen.
Frank Plasberg wird kommende Woche zum letzten Mal seine Talkshow «hart aber fair» moderieren. Er verabschiedet sich vom Publikum mit der Sendung zum Thema «Ab in die Wüste - wer freut sich auf die WM in Katar?», die am Montag (14. November) ab 21.00 Uhr im Ersten läuft.
Danach macht «hart aber fair» eine Pause. In den kommenden Wochen nach Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft wird dann entweder Fußball oder ein alter Film auf dem Sendeplatz zu finden sein, am 19. Dezember auch mal ein Florian Silbereisen mit Weihnachtsliedern. Vom 9. Januar 2023 an soll dann Louis Klamroth durch die Sendung führen.
«Welch ein Glück für mich, über 20 Jahre lang eine Sendung wie «hart aber fair» moderieren zu dürfen», wird Plasberg in einer ARD-Mitteilung vom Mittwoch zitiert. «Dafür gilt mein großer Dank «meinem» Sender, dem WDR, einem tollen Team hinter der Kamera und natürlich den vielen Gästen, ohne deren Bereitschaft zum Diskurs die Sendung nicht möglich wäre. Und welch ein Glück für die Sendung, dass ein Kollege wie Louis Klamroth im Januar übernimmt. Ich bin jedenfalls Montagabend weiter begeistert dabei - als Zuschauer.»
Die Gäste in Plasbergs letzter Sendung als Moderator sind die auch für Sport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), der Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, die Ex-Bundesligaspielerin und Podcasterin Tugba Tekkal, der Sonderbotschafter Sport der Vereinten Nationen, Willi Lemke, sowie DFB-Mediendirektor Steffen Simon.
Der 65 Jahre alte Journalist und TV-Moderator Plasberg war seit dem Jahr 2001 der Gastgeber der ARD-Sendung «hart aber fair». Zuschauer kennen ihn aber auch zum Beispiel aus bundesweit ausgestrahlten Wahlanalysen nach den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen. Von 1987 bis 2002 moderierte Plasberg zusammen mit Christine Westermann die reichweitenstarke Vorabendsendung «Aktuelle Stunde» im WDR Fernsehen.
Klare Worte im Abschiedsinterview
ARD-Moderator Frank Plasberg hat kurz vor seinem Abschied bei «hart aber fair» die Themensetzung der Öffentlich-Rechtlichen hinterfragt. «Diversität ist eine wichtige Aufgabe und Minderheiten jedweder Form müssen stattfinden. Die Frage ist, ob man das in einem Übereifer tun muss», sagte der 65-Jährige dem Podcast des Medienunternehmens «The Pioneer» (Freitag). «Muss man unter Diversität nicht auch verstehen, an Menschen zu denken, die in der Mehrheit zu einer Minderheit werden, etwa die Perspektive der Pendlerpauschale mit dem Diesel auf dem Land und nicht die Prämie für Lastenfahrräder?» Der Journalist weiter: «Wir senden manchmal über die Köpfe der Menschen hinweg.»
Für eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland nannte Plasberg Radio Bremen als Vorbild. «Wer die schlanken Strukturen bei Radio Bremen kennt, die Intendantin hat nicht einmal ein Dienstfahrrad, dann weiß man, wo der richtige Ort für Reform und Neubeginn ist», sagte der langjährige «hart aber fair»-Moderator.
«Von Bremen lernen, heißt Überleben lernen.»
Radio Bremen (RB) gehört zu den kleinsten Sendern innerhalb der ARD.
Aus eigener Kraft, also aus den Rundfunkbeiträgen, die dem ARD-Sender zustehen, kann sich Radio Bremen nicht komplett finanzieren. Als sogenannte Nehmer-Anstalt - ähnlich wie beim Länderfinanzausgleich - erhält der ARD-Sender ebenso wie der Saarländische Rundfunk (SR) deshalb Geld von größeren finanzstärkeren ARD-Sendern.