Soccer Star Check:
"Gentleman" Schweinsteiger ist stärkste Fußballer-Marke
Jung von Matt/Sports analysiert im "Soccer Star Check" den Markenwert der Top-50-Fußballer. Bastian Schweinsteiger punktet bei den Fans nach wie vor am meisten.
600 Millionen Euro investierte die Bundesliga in dieser Saison in neue Spieler, so viel wie nie zuvor, wie die T-Online-Redaktion vorrechnet. Am teuersten war mit 41 Millionen Euro Bayern-Neuzugang Corentin Tolisso, gefolgt von Dortmunds Andrej Yarmolenko, der mit 25 Mio. Euro zu Buche schlägt. Verglichen mit dem Rekord-Transfer von Neymar vom FC Barcelona nach Frankreich sind das allerdings Peanuts. Paris Saint-Germain lässt sich den Superstar alleine 222 Millionen Euro kosten.
Dieser "Transfer-Wahnsinn" zeigt, wie hoch der Marktwert von Fußballern mittlerweile ist. Doch wie sieht es mit dem Markenwert aus? Wie Deutschland Top-50-Fußballer dabei abschneiden, das ermittelt Jung von Matt/Sports in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Kooperation mit &Equity im "Soccer Star Check". Die Image-Studie ermittelt repräsentativ den Markenwert und das Markenbild der deutschen Fußballstars.
Laut der Sportmarketing-Agentur ist es die weltweit einzige Studie, die die Assoziationen analysiert, die Fußballer bei Fans auslösen. Hierzu wurden in den letzten zwei Monaten über eine Facebook-Seite für Bundesliga-Fans 1195 Fußball-Interessierte empirisch befragt. Für den "Soccer Star Check" haben die Fans die Fußballer nach vier Kriterien bewertet: Ihrem Spielstil, ihrer Persönlichkeit, ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion und der Art ihrer Berühmtheit – dem "Celebritity-Faktor".
Im diesjährigen Markenranking konnte sich Bastian Schweinsteiger, der bereits 2015 ganz oben stand, an Platz 1 der stärksten deutschen Fußball-Marken zurückkämpfen. Dabei neigt sich seine Karriere langsam dem Ende zu. Aus Sicht der Fans hat er das gute Abschneiden vor allem seinem vorbildlichen und moralischen Verhalten während seiner Manchester-United Zeit zu verdanken, sowie seiner Ehefrau Ana Ivanovic, die ihm zu glamourösen Auftritten abseits des Fußballs verhilft. Das diesjährige Ranking zeige somit, dass Markenwert nicht immer mit Marktwert übereinstimmt.
Julian Draxler und Timo Werner mit Imageproblem
Auf den weiteren Plätzen folgen Philipp Lahm, Thomas Müller und Jérome Boateng, die auch 2016 die ersten vier Plätze unter sich aufteilten.
Zu den Aufsteigern des Jahres zählt Leon Goretzka. Seine Marke kletterte von Rang 40 auf Rang 18. Laut Jung von Matt/Sports zählt er zu den Youngsters mit viel Potenzial. Auch Timo Werner klettert 16 Plätze nach oben auf Platz 37 und befindet sich damit unter den Gewinnern des Jahres. Das ist jedoch ausschließlich sportlich begründet, seine viel diskutierte Schwalbe im Spiel gegen Schalke beeinflusst die Bewertung seiner Person negativ.
Neben Timo Werner hat auch Julian Draxler nach Meinung der Befragten ein Imageproblem. Obwohl er als brillanter Einzelkönner und Techniker von den Fans wahrgenommen wird, beeinflussen seine letzten Vereinswechsel sein Image unvorteilhaft. Draxler bleibt im Vergleich zum Vorjahresranking unverändert auf Platz 21. Trotz "Star-Potenzial" fällt Leroy Sané im aktuellen Ranking um 10 Plätze ab. Wie Draxler wird er als genialer Einzelspieler gesehen, der aufgrund von "divenhaften Zügen" aber unsympathisch wird.
Christoph Metzelder, Geschäftsführer bei Jung von Matt/Sports: "Dass Bastian erneut Platz 1 belegt, ist auf den ersten Blick eine kleine Überraschung. Bei näherer Betrachtung zeichnet sich aber ein klares Bild: Sportlich hat er nicht nur alles erreicht, sondern auch abseits des Sports ist er zunehmend zu einer Lifestyle-Person geworden, die im Anzug auf Red-Carpets eine gute Figur macht. Darüber hinaus steht er für ehrenwerte Tugenden eines echten Gentlemans."
Toan Nguyen, Executive Strategy Director & Partner bei Jung von Matt/Sports: "Die Mega-Transfers in diesem Jahr zeigen, wo die Entwicklung hingeht. Clubs zahlen längst nicht mehr nur für die sportliche Leistung, sondern auch für die Image- und Vermarktungskraft eines Spielers." Dies sei auch für Werbetreibende wichtig. "Wer mit Fußballern sein eigenes Image aufwerten will, sollte vor allem eins tun: auch auf das Image des Fußballers achten!"
Die gesamte Studie ist verfügbar unter http://www.soccerstarcheck.de