Im diesjährigen Markenranking konnte sich Bastian Schweinsteiger, der bereits 2015 ganz oben stand, an Platz 1 der stärksten deutschen Fußball-Marken zurückkämpfen. Dabei neigt sich seine Karriere langsam dem Ende zu. Aus Sicht der Fans hat er das gute Abschneiden vor allem seinem vorbildlichen und moralischen Verhalten während seiner Manchester-United Zeit zu verdanken, sowie seiner Ehefrau Ana Ivanovic, die ihm zu glamourösen Auftritten abseits des Fußballs verhilft. Das diesjährige Ranking zeige somit, dass Markenwert nicht immer mit Marktwert übereinstimmt. 

Julian Draxler und Timo Werner mit Imageproblem 

Auf den weiteren Plätzen folgen Philipp Lahm, Thomas Müller und Jérome Boateng, die auch 2016 die ersten vier Plätze unter sich aufteilten. 
Zu den  Aufsteigern des Jahres zählt Leon Goretzka. Seine Marke kletterte von Rang 40 auf Rang 18. Laut Jung von Matt/Sports zählt er zu den Youngsters mit viel Potenzial. Auch Timo Werner klettert 16 Plätze nach oben auf Platz 37 und befindet sich damit unter den Gewinnern des Jahres. Das ist jedoch ausschließlich sportlich begründet, seine viel diskutierte Schwalbe im Spiel gegen Schalke beeinflusst die Bewertung seiner Person negativ.

Neben Timo Werner hat auch Julian Draxler nach Meinung der Befragten ein Imageproblem. Obwohl er als brillanter Einzelkönner und Techniker von den Fans wahrgenommen wird, beeinflussen seine letzten Vereinswechsel sein Image unvorteilhaft. Draxler bleibt im Vergleich zum Vorjahresranking unverändert auf Platz 21. Trotz "Star-Potenzial" fällt Leroy Sané im aktuellen Ranking um 10 Plätze ab. Wie Draxler wird er als genialer Einzelspieler gesehen, der aufgrund von "divenhaften Zügen" aber unsympathisch wird.

Christoph Metzelder, Geschäftsführer bei Jung von Matt/Sports: "Dass Bastian erneut Platz 1 belegt, ist auf den ersten Blick eine kleine Überraschung. Bei näherer Betrachtung zeichnet sich aber ein klares Bild: Sportlich hat er nicht nur alles erreicht, sondern auch abseits des Sports ist er zunehmend zu einer Lifestyle-Person geworden, die im Anzug auf Red-Carpets eine gute Figur macht. Darüber hinaus steht er für ehrenwerte Tugenden eines echten Gentlemans."

Toan Nguyen, Executive Strategy Director & Partner bei Jung von Matt/Sports: "Die Mega-Transfers in diesem Jahr zeigen, wo die Entwicklung hingeht. Clubs zahlen längst nicht mehr nur für die sportliche Leistung, sondern auch für die Image- und Vermarktungskraft eines Spielers." Dies sei auch für Werbetreibende wichtig. "Wer mit Fußballern sein eigenes Image aufwerten will, sollte vor allem eins tun: auch auf das Image des Fußballers achten!"

Die gesamte Studie ist verfügbar unter http://www.soccerstarcheck.de


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.