IP Deutschland:
Targeting drängt auf die Fernsehbildschirme
Die IP Deutschland setzt mit Schauinsland-Reisen bei N-TV ihre erste TV-Targeting-Kampagne im linearen Fernsehen um.
RTL-Vermarkter IP Deutschland setzt mit Schauinsland-Reisen bei N-TV ihre erste TV-Targeting-Kampagne im linearen Fernsehen um. Weil der Reiseanbieter findet, dass sich im winterlichen Januar besonders gut Lust auf Reisen in die Ferne wecken lässt, wirbt er im N-TV-Programm genau an den Tagen, an denen es in Deutschland besonders kalt, nass oder frostig ist.
Um eine passgenaue Ausspielung zu erzielen, wird der Spot immer dann als Splitscreen ausgespielt, wenn in mindestens zwei der ausgewählten Ballungszentren Hamburg, Düsseldorf und München die Temperaturen unter fünf Grad fallen. Die Werbung läuft dann aber deutschlandweit, der Rahmen wird mit Wetterdaten zu den drei genannten Städten angereichert. Die Werbeform schaltet Schauinsland den ganzen Januar über temperaturabhängig kurz vor Beginn der Primetime.
Um die Werbung wetterabhängig passend ausspielen zu können, greift das sogenannte Vizrt-Real-Time-Grafik-System auf aktuelle Wetterdaten einer Datenbank zu. Die Mediengruppe RTL nutzt dieses System bereits für Echtzeit-Grafiken und die Live-Produktion.
Mit einem vergleichbaren Targeting-Projekt im linearen Fernsehen ging Wettbewerber SevenOne Media von ProSiebenSat.1 im September ins TV (W&V Online berichtete). Zusammen mit den beiden Mediaagenturen Prex Programmatic Exchange und Publicis Media und den Werbekunden Love Scout24 und Nestlé wurde zum einen soziodemografisches und regionales Targeting (Love Scout) für die Umsetzung eines "Switch-In-Formats" eingesetzt, für den Kunden Nestlé basierte die Buchung aktuelle relevante Suchanfragen im Web.
Bis Addressable TV hierzulande aber richtig Fahrt aufnimmt, muss die Abdeckung mit Internet-TV-Geräten gegeben sein. Ausprobieren tun sich die Sender hier bereits. Online wird das Aussteuern mit Targeting auf die genau festgelegten Zielgruppen klarer.