Whatsapp und Facebook Messenger:
7 Praxistipps: So geht Messenger-Marketing
Whatsapp und Facebook Messenger werden zu immer wichtigeren Marketing-Kanälen. Unsere sieben Tipps zeigen, wie Ihr Messenger-Marketing zum Erfolg wird.
Messenger sind der neueste Trend im Social-Media-Marketing. Während die organischen Reichweiten auf Facebook, Instagram und Twitter weiter sinken, kommen mobile Messenger ohne Algorithmus aus, der den Content bewertet und einstuft. Hinzu kommt, dass Messenger zu den intimsten aller digitalen Kommunikationswege gehören. Jede Meldung wird per Push auf dem Smartphone angekündigt. Und das bei 77 Prozent der Deutschen.
Entsprechend positiv fallen die Marketing-KPIs aus. Zum Beispiel bei Urlaubsguru.de: Das Schnäppchenportal hat seit Sommer 2017 rund 140 000 Whatsapp-Abonnenten angelockt. Jeden Tag verschickt es ein Reiseangebot. Ein wichtiger KPI ist die Click-Through-Rate. Normalerweise liegt die bei mindestens 25 Prozent, oft deutlich höher, wie Geschäftsführer Daniel Marx berichtet. „Unser Rekord lag bei 75 Prozent.“
Wie auch Sie Messenger-Marketing richtig angehen, worauf es ankommt und mit welchen Strategien Sie Ihre Leser und Kunden überzeugen, zeigen diese sieben Tipps:
1. Content statt Werbung
Der Messenger ist ein Content-Kanal. Werbung darüber zu versenden, zum Beispiel klassische Werbebanner getarnt als Bilder, ist genauso tabu wie plumpe Werbung in Texten oder Links. Dann springt nicht nur der Nutzer schnell wieder ab. Auch Whatsapp sperrt gelegentlich Nummern, von denen Werbung gesendet wird.
2. Teil der Content-Marketing-Strategie
Die Messenger-Newsletter gehören zur Content-Marketing-Strategie, weshalb man darüber die bereits produzierten Inhalte teilen kann. Wenn man den Content ohnehin hat, weil man ihn beispielsweise für einen Blog aufbereitet hat, ist ein Messenger-Newsletter nicht aufwendiger als ein Facebook-Post oder Tweet.
„Ich will es mal hart formulieren“, sagt Matthias Mehner vom Messenger-Technologieanbieter Whatsbroadcast. „Twitter nutzen täglich rund eine Million Bundesbürger, Whatsapp ca. 35 Mio. Also macht es durchaus Sinn, den Twitter-Acount etwas zu vernachlässigen und mehr Ressourcen auf Whatsapp zu setzen.“
3. Kanalspezifisch aufbereiten
Selbst wenn man vor allem den bereits bestehenden Content über die Messenger teilt, sollte man den Anteasertext und eventuell das Bild trotzdem an den Kanal anpassen. Zum Beispiel Emojis gehören zur Whatsapp-Kommunikation. Ab und zu sollte man exklusiven Content teilen wie Videos, Bilder oder Gewinnspiele. Und sogar Podcasts bieten sich an. Zum Beispiel die"Rheinische Post" verschickt jeden Morgen einen Podcast mit den News des Tages als Sprachnachricht.
4. Spannendes für den Startbildschirm
Die ersten zwei Zeilen des Teasertextes sollten den Nutzer bereits neugierig machen. Denn sie erscheinen – je nach Einstellung – auf dem Startbildschirm des Smartphone und entscheiden oftmals darüber, ob der Leser die Nachricht öffnet oder wegwischt. Sie sind genauso wichtig wie eine knackige Betreffzeile für eine E-Mail.
5. Rubriken statt Targeting
Ein Problem gerade beim Whatsapp-Marketing ist bisher das Targeting. Eine Verknüpfung mit den Kundendaten im CRM ist ohne Zustimmung der Nutzer nicht möglich und damit schwierig. Daher gibt es nur zwei Möglichkeiten der Personalisierung, erklärt Reinhardt Neuhold, Geschäftsführer der Agentur Gerhard:
Zum einen können Unternehmen Rubriken erstellen, die der Nutzer an- und abwählen kann. Viele Technologienabieter haben ein solches Tool im Angebot. Dadurch vermeiden Marken, dass sie den Nutzer mit zu vielen oder unpassenden Nachrichten nerven. Zum anderen kann man anhand seiner Klicks auf seine Interessen schließen und dann die Inhalte anonymisiert genauer aussteuern.
6. Kundenanfragen managen per Bot
Ein Messenger ist kein Push-Kanal sondern eine Kommunikationsplattform. Deshalb muss man mit Nachrichten der Nutzer rechnen ‒ oft sind sie sogar erwünscht. Einige der technischen Dienstleister für Messengermarketing bieten einen einfachen Chatbot an, den man so programmiert, dass er auf die wichtigsten Fragen automatisiert antwortet. Auch wenn man den Messenger als Kundenservice-Kanal nutzt, hilft ein Chatbot. Er beantwortet nicht nur die häufigsten Fragen, sondern kann die Nutzer über einen Frage-Antwort-Baum zum richtigen Ansprechpartner weiterleiten.
7. Antworten sind nicht immer nötig
Gerade als Medienunternehmen muss man aber nicht auf jede Meldung reagieren, sagt Matthias Mehner. Sich die Nachrichten immer wieder mal durchzulesen, macht aber Spaß und hilft, die dringendsten Use Cases besser zu identifizieren. Wichtiger ist es für Marken oder Händler, die Nachrichten im Auge zu behalten, um bei Schwierigkeiten reagieren zu können. Das ist allein aus Haftungsgründen wichtig, wenn es zum Beispiel mit einem der eigenen Produkte zu größeren Problemen kommt.
Auch W&V bietet Ihnen seit Kurzem einen Messenger-Newsletter – wahlweise per Whatsapp, Facebook, Insta oder Telegram. Anmelden können Sie sich hier.
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